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Nachdem vor einiger Zeit alle Aktivitäten eingestellt worden waren, hat sich der »kerngesunde« Reisekonzern TUI mit der KfW-Bank auf einen sogenannten Überbrückungskredit geeinigt.

Die deutsche Unternehmensgruppe[ds_preview] bezeichnet sich heute zwar als prinzipiell »kerngesund«. Allerdings ist durch die Corona-Krise das Geschäft komplett weggebrochen. Da geht es TUI mit der Kreuzfahrtsparte Tui Cruises nicht anders als anderen Reedereien.

Schon Mitte März hatte es geheißen, man hoffe auf staatliche Unterstützungsmaßnahmen, um die Auswirkungen der Pandemie abfedern zu können. Auch mit den finanziellen Engpässen ist man nicht allein, so haben andere Akteure zum Teil große Kredite eingeholt oder Anleihen platziert.

Die TUI Group bezeichnet sich selbst als der weltweit führende Touristikkonzern. Im Geschäftsjahr 2019 wurde ein Umsatz von rund 19 Mrd. € und ein operatives Ergebnis von 893 Mio. € erwirtschaftet. Zum Geschäft gehören neben 400 Hotels und Resorts auch 18 Kreuzfahrtschiffe, von der »Europa« und der »Europa 2« in der Luxusklasse und Expeditionsschiffen bis zur »Mein Schiff«-Flotte der TUI Cruises und Kreuzfahrtschiffen bei Marella Cruises in England.

Die TUI AG hat nun mit der staatlichen KfW-Bank einen Vertrag für einen Überbrückungskredit in Höhe von 1,8 Mrd. € unterschrieben, heißt es in einer heute veröffentlichten Mitteilung. Dieser war den Angaben zufolge bereits am 27. März im Rahmen der staatlichen Corona-Programme durch die Bundesregierung bewilligt worden. Das Bankenkonsortium des Konzerns unterstütze das Konzept und die Einbindung des KfW-Kredites in die bestehende Kreditlinie, die so genannte »Revolving Credit Facility«.

TUI hatte sich nach den weltweiten Reisebeschränkungen zur Beantragung des KfW-Kredits entschlossen, um die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie abzufedern, bis ein normaler Geschäftsbetrieb wieder aufgenommen werden kann. Aufgrund der weltweiten Reisebeschränkungen waren alle Veranstalter-, Flug-, Hotel- und Kreuzfahrt-Programme vorübergehend ausgesetzt worden. »TUI ist ein kerngesundes Unternehmen, das vor der Krise wirtschaftlich erfolgreich war – Strategie, Struktur und Substanz stimmen. Das aktuelle Geschäftsjahr 2020 hatte mit extrem starken Buchungen begonnen«, heißt es heute.

Der Vorstandsvorsitzende Fritz Joussen sagte: »Wir müssen diese weltweite Ausnahmesituation überbrücken. Die deutsche Regierung hat schnell gehandelt, um Arbeitsplätze und Unternehmen in dieser Lage zu unterstützen. Wir bereiten uns jetzt intensiv auf die Zeit nach der Corona-Krise vor und sind überzeugt, dass die Menschen auch in Zukunft reisen und andere Länder und Kulturen kennen lernen möchten.«