Alfonso Castillero, COO beim Schiffsregister von Liberia (Foto: LISCR)

Das Schiffsregister von Liberia schließt sich einer Initiative internationaler Organisationen zur Erleichterung von Besatzungswechseln in der Corona-Krise an und ruft zu gemeinsamem Handeln auf.

In einem heute veröffentlichten Schreiben[ds_preview] fordert Alfonso Castillero, Chief Operating Officer des Liberian International Ship and Corporate Registry (LISCR) andere Flaggenstaaten auf, sich gemeinsam um einen leichteren Wechsel der Besatzung zu bemühen.

Weil tausende Seeleute ihre eigentliche Dienstzeit an Bord bereits lange überschritten haben, aufgrund der weltweit geltenden Reisebeschränkungen aber nicht in ihre Heimat zurückkehren können, gibt es immer wieder Vorstöße und Aufrufe an die Politik, sich der Sache anzunehmen. Auch Hafenorganisationen fordern politisches Engagement. In der Shipmanagement-Branche wird sogar von einer »tickenden Bombe« gesprochen, einige haben sich zu einer informellen Zusammenarbeit entschlossen, wie die HANSA exklusiv berichtete.

»Ich hoffe aufrichtig…«

Das liberianische Register will erreichen, dass Seeleute als »Schlüsselkräfte« anerkannt werden, um den »dringend benötigten Austausch« von Besatzungsmitgliedern in den wichtigsten Häfen weltweit zu ermöglichen. Man bemühe sich um die Hilfe anderer Flaggenstaaten bei dieser Mission, heißt es nun.

Die Liberia-Flagge arbeitet bei seinem Ansinnen nach eigener Aussage bereits mit Branchenorgansiationen wie dem Reederverband ICS (International Chamber of Shipping), der IMO und der internationalen Transportarbeitergewerkschaft ITF zusammen, die bereits vor Wochen damit an die Öffentlichkeit gegangen waren.

Man rufe nun »andere wichtige Flaggenstaaten auf, sich an den fortgesetzten Bemühungen um einen globalen Plan zu beteiligen, der es Seeleuten ermöglicht, sicher an und von Bord zu gehen«, schreibt das LISCR.

Castillero betont: »Dies ist weltweit ein sehr wichtiges Thema für die Sicherheit der Seeleute, der Schiffe, die für den Transport wichtiger Güter lebenswichtig sind. Den Seeleuten sollte die Möglichkeit gegeben werden, nach Beendigung ihres Seedienstes nach Hause zurückzukehren, was bisher weitgehend nicht möglich war. Ich bin sehr zufrieden mit der bisherigen Zusammenarbeit und Kommunikation bei der engen Zusammenarbeit mit wichtigen Gremien wie ITF, ICS und der IMO.«

Er lobte die Bemühungen einiger Länder wie Singapur, die bereits einige Schritte unternommen hätten. »Ich bin der festen Überzeugung, dass die großen Flaggenstaaten einmütig zusammenarbeiten müssen, um unsere gemeinsame Priorität Wirklichkeit werden zu lassen. Ich hoffe aufrichtig, dass die anderen Flaggenstaaten sich uns bei diesen Bemühungen anschließen werden«, so der COO weiter.