Foto: Port of Gothenburg
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Die schwedischen Häfen Göteborg und Stockholm melden für das erste Quartal gute Zahlen im Gütersektor, »extrem hart getroffen« ist hingegen der Passagierverkehr.

Der Hafen von Göteborg meldet positive Betriebsergebnisse, das Frachtaufkommen blieb bis zum Ende des ersten Quartals hoch. Göteborg ist der größte Hafen Schwedens, die Hafenmengen geben einen Hinweis darauf, wie der Handel mit der Außenwelt für Schweden insgesamt läuft. Obwohl das Handelsvolumen im ersten Quartal stabil blieb, wird für das zweite Quartal aufgrund der globalen Situation eine Verlangsamung erwartet.

»Wir haben uns fest darauf konzentriert, den Hafen offen zu halten, und dies ist uns erfolgreich gelungen. Das war schon immer unsere Strategie. Große Teile Schwedens sind während der Pandemie offen und produktiv geblieben, und das Coronavirus hat keine spürbaren Auswirkungen auf das Frachtaufkommen im ersten Quartal gehabt«, sagt Elvir Dzanic, Vorstandsvorsitzender der Hafenbehörde.

Mehr Exporte, weniger China-Importe

Im Containersektor stieg das Volumen auf der Exportseite um 8% und erreichte im März sogar 10% – eine der höchsten Monatszahlen der letzten Jahre. Auf der Importseite war infolge geringerer Einfuhren aus China ein Rückgang zu verzeichnen. Dies wurde teilweise durch einen Anstieg der Einfuhr leerer Container kompensiert, die benötigt wurden, um eine Verknappung für die Exportunternehmen des Landes abzuwenden.

Der Umschlag von Energieprodukten stieg von Januar bis März um 13% auf 5,7 Mio. t. Der Ölmarkt ist äußerst volatil, mit einem dramatischen Rückgang der Ölpreise und einem erheblichen Anstieg der Nachfrage nach Lagerung. Bis März gab es zwar keinen Anstieg der Nachfrage nach Lagerung, doch wird erwartet, dass sich dies in naher Zukunft ändern wird.

Rückgang im Fahrzeugumschlag erwartet

Göteborg ist der größte Fahrzeugumschlaghafen Schwedens mit Volvo als größtem Kunden, sowohl für Exporte als auch für Importe, dazu kommen Importe anderer Marken, darunter Mazda, Nissan und Renault. Obwohl Volvo Ende März die Produktion in Göteborg und Gent eingestellt hat, ist die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge im Quartal nur um 1% zurückgegangen. »Die Produktion wurde nun wieder aufgenommen, obwohl sich das Ergebnis der früheren Einstellung und des Rückgangs der Neuwagenverkäufe im Volumenbericht für das zweite Quartal sehr deutlich niederschlagen wird«, heißt es.

Im Ro-Ro-Segment ist ein Rückgang gegenüber den hohen Niveaus der letzten Jahre zu verzeichnen. Dieser Trend setzte sich im ersten Quartal mit einem Volumenrückgang um 6% fort. Wie im Fahrzeugsektor waren die Auswirkungen der Produktionsstilllegung bei den Volvo-Unternehmen nur marginal, obwohl es in den kommenden Monaten größere Auswirkungen geben wird.

Der Kreuzfahrt- und Fährschiffsektor wurde von weltweiten Reisebeschränkungen extrem hart getroffen. Die Passagierzahlen bei Stena Line sind um 14 % zurückgegangen, obwohl der Frachtbetrieb des Unternehmens immer noch unter voller Auslastung läuft. Im Kreuzfahrtsektor wurden alle in diesem Jahr bisher geplanten Anläufe abgesagt.

Stockholm meldet Zunahme im Frachtverkehr

Auch die Versorgung der Region Stockholm mit Gütern über den Schiffsverkehr und die Häfen funktioniert gut, trotz der schwierigen Situation infolge der Corona-Virus-Pandemie. Die Menge der über die Stockholmer Häfen transportierten Güter lag im März über den monatlichen Vergleichszahlen des Vorjahres.

Die Gesamtmenge der mit Fähren transportierten Güter ist im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2% gestiegen. Die Zuwächse betrafen vor allem den Transport von und nach Finnland, Polen und Estland.

»Der Fährverkehr wurde hart getroffen, da der Personenverkehr praktisch ganz eingestellt wurde. Das Geschäft vieler unserer Kunden basiert auf einer Kombination aus Güter- und Personenverkehr. Für die Gesellschaft ist es äußerst wichtig, dass die Versorgung mit Gütern gut funktioniert, und dafür müssen die Fährdienste funktionieren«, erklärt Johan Wallén, Direktor für Verkauf und Marketing bei den Stockholmer Häfen.