Der millionenschwere Rechtsstreit ist noch nicht ausgestanden, die Bergung der verlorenen gegangenen Container der »YM Efficiency« ist zumindest abgeschlossen. An die Adresse der Reederei Yang Ming gab es deutliche Worte.
[ds_preview]Heute kehrte das Bergungsschiff »Pride« zum letzten Mal in den Hafen von Newcastle zurück, um Container und die vom Meeresboden geborgene Trümmer abzuliefern, bestätigte die australische Schifffahrtsbehörde AMSA in einem Statement.
Auslöser der wochenlangen Aktion war die Havarie des Containerschiffs »YM Efficiency« im Jahr 2018. Seinerzeit hatte der Frachter der Reederei Yang Ming 81 Container vor der Küste von Newcastle und Port Stephens verloren. Das Schiff war auf dem Weg nach Sydney, als es von starken Winden und starkem Seegang getroffen wurde.
Laut der AMSA hat sich Yang Ming bislang geweigert, für die Beseitigung der daraus folgenden Verschmutzung einschließlich der Container und ihres Inhalts zu zahlen. Die Behörden führen die Havarie auf Stau- und Ladungssicherungsmängel zurück.
AMSA-Chef Mick Kinley hatte deutliche Worte gefunden: »Unser Ozean wird nicht den Preis für die Verschmutzung von Yang Ming zahlen – Yang Ming wird es tun.« Der Streit führte sogar so weit, dass die AMSA ein anderes Schiff der Reederei als Pfand in die Kette legten. Im Dezember war die Bergungsfirma Ardent mit den Aufräumarbeiten beauftragt worden.
Die Bergungsarbeiten begannen am 3. April. 63 Container und Tonnen der damit verbundenen Verschmutzung seien erfolgreich aus dem Meer geborgen worden. Mark Morrow, General Manager of Response der AMSA, bezeichnete die Operation als vollen Erfolg: »Durch die Bergung dieser Container und der darin enthaltenen Tonnen von Plastik und anderem Müll haben wir sichergestellt, dass zukünftige Generationen auf Jahrzehnte hinaus nicht Yang Mings Dreck von den Stränden der Region aufheben werden.«
Ardent nutzte einen speziell angefertigten Stahlkorb, der auf den Meeresboden abgesenkt wurde, wo ferngesteuerte Unterwasserfahrzeuge beim Umladen der Container und des dazugehörigen Mülls in den Korb halfen, um ihn an Bord des Schiffes zu bringen.
Die »Pride« machte vier Fahrten zum Hafen, um die geborgenen Container zu entladen, die in einer speziell gebauten Anlage verarbeitet und, wo möglich, recycelt wurden. Die Gesamtkosten belaufen sich laut der AMSA auf etwa 17 Mio. $, »die, sofern sie nicht zurückgewonnen werden, aus Abgaben der Schifffahrtsindustrie finanziert werden«, heißt es.
Der Chief Executive Officer der AMSA, Mick Kinley, sagte, dass diese Operation endlich die Argumente von Yang Ming und ihrem Versicherer gegen die Beseitigung dieser Verschmutzung als Unsinn entlarvt habe. »Yang Ming und ihre Versicherer Britannia P&I haben mit allen erdenklichen Tricks versucht, sich ihrer Verantwortung für die Beseitigung der Verschmutzung zu entziehen. Sie sagten, dass der Versuch, diese Container zu entfernen, gefährlich sei. Das war falsch. „Sie sagten, der Versuch, sie zu entfernen, würde mehr Schaden für die Umwelt anrichten. Das war ein Irrtum. Sie sagten, dass diese Container und ihr Inhalt keine Umweltverschmutzung darstellen. Es hat Tonnen von Müll gegeben, die zeigen, dass auch das falsch war. Yang Ming haben keine Ausreden mehr und sie sollten bezahlen.«
Die AMSA hat vor dem Bundesgericht ein Gerichtsverfahren eingeleitet, um von Yang Ming und ihren Versicherern alle Kosten im Zusammenhang mit der Bergungsaktion zurückzufordern.