Mit einem neuen Forschungs- und Innovationszentrum wollen die ABS, A.P. Møller-Maersk, Cargill, MAN Energy Solutions, Mitsubishi Heavy Industries, NYK Line und Siemens den Weg zur Dekarbonisierung der Schifffahrt weisen.
Bis 2050 muss der Schifffahrtssektor seine Kohlenstoffemissionen deutlich reduzieren. Mit der Gründung des [ds_preview]Mærsk Mc-Kinney Møller Center for Zero Carbon Shipping (MCZCS) unternimmt eine Gruppe führender Unternehmen nun die Entwicklung neuer Treibstoffarten und Technologien in Angriff. Die Gründungspartner hinter dieser Initiative sind American Bureau of Shipping, A.P. Moller-Maersk, Cargill, MAN Energy Solutions, Mitsubishi Heavy Industries, NYK Line und Siemens Energy.
Das Mærsk Mc-Kinney Møller Center for Zero Carbon Shipping, das seinen Sitz in Kopenhagen, Dänemark, haben wird, wird durch eine Start-up-Spende der A.P. Moller Foundation in Höhe von DKK 400 Mio. ermöglicht. Das Zentrum soll eine gemeinnützige Organisation sein, als kommerzielle Stiftung mit einem wohltätigen Zweck gegründet. Als unabhängiges Forschungszentrum das MCZCS im gesamten Schifffahrtssektor mit Industrie, Wissenschaft und Behörden zusammenarbeiten. Ein interdisziplinäres Team wird weltweit zusammenarbeiten, um Übersichten über Dekarbonisierungspfade zu erstellen, die Entwicklung ausgewählter dekarbonisierender Brennstoffe und Antriebstechnologien zu beschleunigen und die Schaffung regulatorischer, finanzieller und kommerzieller Mittel zur Ermöglichung der Transformation zu unterstützen.
In naher Zukunft weitere Partnerunternehmen
Um die strategische Ausrichtung des Zentrums festzulegen, wird ein Verwaltungsrat eingerichtet. Soren Skou, CEO von A.P. Moller-Maersk, wurde als ein zukünftiges Mitglied bestätigt. Weitere Mitglieder des Verwaltungsrates würden nach ihrer Ernennung bekannt gegeben, heißt es. Darüber hinaus wird das Zentrum einen Vorstand haben, dem Bo Cerup-Simonsen als CEO des Zentrums vorstehen wird. Cerup-Simonsen hat an der Technischen Universität von Dänemark in Maschinenbau, Schiffbau promoviert und verfügt nach Angaben der Initiatoren über eine nachgewiesene Erfolgsbilanz in der Leitung von Großindustrieprojekten, maritimer Technologie, Forschung und Innovation.
Die Gründungspartner bringen Spezialwissen und Forschungskapazitäten ein und wollen Ressourcen wie Testplattformen zur Unterstützung der Operationen zur Verfügung stellen. Das Zentrum rechnet damit, in naher Zukunft mehrere weitere Partnerunternehmen anzuziehen. In den ersten zwei bis drei Jahren will das MCZCS rund 100 Mitarbeiter für das Büro in Kopenhagen einstellen und Kooperationen mit neuen Partnern auf der ganzen Welt aufbauen. Die Gründungspartnerunternehmen haben ein Viertel des benötigten Personals zugesagt, der Rest wird unabhängig rekrutiert. Zusätzlich zu Führung und Verwaltung soll das Personal des Zentrums Fachexperten für Energie, Brennstoffe und Schiffstechnologie sowie für Regulierungsfragen, Finanzen und den globalen Energiewandel umfassen.
»Dekarbonisierung erfordert einen ganzheitlichen Ansatz vom Bohrloch bis zum Kielwasser«
Søren Skou, sagt: »Diese gemeinsame Initiative wird die Reifung von Lösungen beschleunigen und die Entscheidungsgrundlage für die Akteure der Branche und die Regulierungsbehörden stärken und damit Investitionen und die Einführung neuer Technologien beschleunigen.«
Uwe Lauber, CEO von MAN Energy Solutions: »Der Beitritt zu dieser Partnerschaft ist für uns absolut sinnvoll, da unsere Geschäftsstrategie bereits jetzt durch Systemtechnologien, die unsere Kunden in eine dekarbonisierte Zukunft führen, maßgeblich unterstützt wird. Wir begrüßen die Möglichkeit, bei der Umsetzung dieser Strategie mit Industriepartnern zusammenzuarbeiten und haben uns seit einiger Zeit öffentlich für eine ›maritime Energiewende‹ ausgesprochen, der sich auf den verstärkten Einsatz emissionsarmer Kraftstoffe stützt.«
Brian Østergaard Sørensen, Vice President und Head of R&D Two-Stroke Business bei MAN Energy Solutions, fügt hinzu: »Die Dekarbonisierung wird einer der größten Transformationen sein, den wir in der maritimen Industrie seit Jahren erleben werden, und erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der die gesamte Lieferkette vom Bohrloch bis zum Kielwasser betrachtet. Keine Technologie und kein Unternehmen kann dies allein bewältigen, weshalb wir unsere Kräfte über die gesamte Lieferkette hinweg bündeln müssen, um diese Herausforderung zu meistern.«
Bis jetzt gab es keine wirkliche Kapazität, um voranzukommen
Jan Dieleman, der das Seetransportgeschäft von Cargill führt: »Das Zentrum wird in einer für die maritime Industrie kritischen Zeit gegründet. Bis jetzt gab es ausführliche Diskussionen über die Dekarbonisierung der Schifffahrt und kohlenstofffreie Brennstoffe, aber keine wirkliche Kapazität, um die notwendige Forschung, Analyse und Entwicklung durchzuführen, um voranzukommen.«
Armin Schnettler, CEO New Energy Business bei Siemens Energy, erklärt: »Siemens Energy hat sich verpflichtet, Lösungen zur Dekarbonisierung anzubieten, wie zum Beispiel unsere Wasserstoff-Elektrolyseure im industriellen Maßstab. Wir freuen uns sehr, unser Fachwissen und unsere Erfahrung entlang der gesamten Energie-Wertschöpfungskette in das Maersk Mc-Kinney Moller Center for Zero Carbon Shipping einzubringen.«