DFDS containers
Foto: DFDS

Die Fährreederei DFDS passt sich den Marktbedingungen in der Zeit nach Covid-19 an. Der Kommerzielle Schwerpunkt im Bereich Güterverkehrs wird durch eine Änderung der Unternehmensstruktur gestärkt, gleichzeitig sollen Hunderte Mitarbeiter entlassen werden.

Zu den neuen Initiativen gehört, dass die Angebote für Großkunden [ds_preview]im Frachtbereich, die sowohl Fähr- als auch Logistikbetrieb umfassen, in einer Einheit zusammengefasst werden, um den Verkauf innerhalb der DFDS-Organisation voranzutreiben. Die Einheit wird Teil der Logistikabteilung. Zusätzlich zur Schaffung eines stärkeren kommerziellen Fokus werden überlappende Funktionen gestrafft. Folglich soll sich die Fährabteilung auf die »Bereitstellung zuverlässiger und kosteneffizienter« Dienstleistungen für Spediteure und Transportunternehmen konzentrieren. Der Fracht- und Logistikbetrieb wird den neuen Marktbedingungen angepasst, einschließlich der Optimierung des Terminal- und des Transportbetriebs.

»Unsere erste Reaktion auf Covid-19 war erfolgreich. Wir unternehmen nun weitere Schritte zur Wiederherstellung von langfristigem Wachstum und Effizienz. Gleichzeitig beobachten wir weiterhin neue Möglichkeiten, die sich möglicherweise ergeben«, sagt Torben Carlsen, CEO von DFDS.

Die Passagierkonzepte hat die Reederei auf Veränderungen in der Dynamik des Reisemarktes ausgerichtet. Ein größerer Anteil der Passagiere reise nun hauptsächlich zu Transportzwecken, einschließlich Urlaubsreisen. Bordkonzepte und -angebote habe man daher vereinfacht, heißt es.

Rund 650 Mitarbeiter müssen gehen

Eine Reihe von Verbesserungs- und Effizienzprojekten soll den Kundendienst für Unternehmen vereinfachen und konzentrieren. Dazu gehören eine umgestalteter digitaler Auftritt und eine integrierte IT sowie die Verkleinerung verschiedener Funktionen.

Von diesen Initiativen werden jährliche Kosteneinsparungen von bis zu 250 Mio. DKK erwartet. Im Jahr 2020 wird eine positive finanzielle Auswirkung von 50-75 Mio. DKK erwartet.

»Die Anpassung an die neuen Marktbedingungen wird bedauerlicherweise dazu führen, dass in den kommenden Monaten rund 650 Mitarbeiter DFDS verlassen werden, von denen 200 in Dänemark beschäftigt sind. Die DFDS beschäftigt derzeit rund 8.600 Mitarbeiter«, teilt die Reederei mit. Für das Jahr 2020 wird mit einmaligen Entlassungskosten in Höhe von rund 100 Mio. DKK gerechnet, die unter Sondereinflüsse verbucht werden.

Erste Maßnahmen

Zu den ersten Maßnahmen zur Anpassung an den starken Nachfragerückgang aufgrund der Sperrungen ab Mitte März gehörten die Sicherung von Arbeitsplätzen und Standorten, die Senkung der Kosten durch die Einrichtung von Frachtfähren und die Einstellung von zwei Passagierlinien. »Das Ergebnis dieser Maßnahmen entspricht den Erwartungen«, heißt es.

Das Frachtaufkommen im zweiten Quartal lag in den meisten Bereichen über den Erwartungen, und von den zwölf im März/April aufgelegten Frachtfähren sind nun fünf wieder im Einsatz.

Eine der Passagierrouten, Oslo-Frederikshavn-Kopenhagen, wurde am 25. Juni nach der Öffnung der Grenzen zwischen Dänemark und Norwegen wieder eröffnet. Die Wiedereröffnung der zweiten Passagierroute, Amsterdam-Newcastle, und Ärmelkanal-Verkehre auch für »nicht unbedingt nötige Reisen« hängt von einer Lockerung der Reisebeschränkungen im Vereinigten Königreich und in der EU ab.

Ausblick für 2020 gesenkt

Am 7. Mai 2020 hatte DFDS den Ausblick für das EBITDA vor Sondereinflüssen auf 2 Mrd. DKK gesenkt. Die Unsicherheit sei nach wie vor außergewöhnlich hoch, insbesondere für den Personenverkehr, und dies könne dazu führen, dass sich die Aussichten und Annahmen in der zweiten Jahreshälfte »noch erheblich ändern«, so das Unternehmen.

Daher werde die Prognose für das EBITDA vor Sondereinflüssen für das Jahr 2020 zum jetzigen Zeitpunkt beibehalten. DFDS plant, die Finanzergebnisse für das 2. Quartal 2020 am 12. August zu veröffentlichen.