IMO ship recycling Verschrottung
Foto: IMO
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Während die Verschrottung von Containerschiffen im April und Mai infolge des COVID-19-Ausbruchs fast zum Erliegen kamen, wurden allein im Juni so viele Containerschiffe abgewrackt wie in den ersten fünf Monaten des Jahres 2020 zusammen.

Dadurch hat sich das Volumen seit Jahresbeginn verdoppelt. Im Juni wurden[ds_preview] 20 Schiffe mit einer Containerschiffskapazität von 48.915 TEU zum Abwracken in den drei Hauptstandorten Indien, Pakistan und Bangladesch verkauft. Damit wurde ein 40-Monats-Hoch erreicht, der höchste Stand seit Februar 2017, geht aus aktuellen Zahlen der Schifffahrtsorganisation BIMCO hervor.

In den ersten fünf Monaten des Jahres 2020 verließen demnach insgesamt 21 Schiffe mit einer Kapazität von 50.702 TEU die aktive Flotte zum Abwracken.

Da die COVID-19-Pandemie die Aussichten für die Containerschifffahrt im Jahr 2020 rapide verschlechtert hat, korrigierte BIMCO seine Vorjahresprognose von 200.000 TEU Verschrottungsvolumen nach oben auf 300.000 TEU für das Gesamtjahr.

BIMCO-containership-demolition-2017-2020

2016 war ein Rekordjahr für den Abbau von Containerschiffskapazität (655.000 TEU) und ein verlustreiches Jahr für die Branche. Als sich die Marktbedingungen und die Erträge 2017 verbesserten, ging die Verschrottungstätigkeit zurück. Dennoch gingen in diesem Jahr insgesamt 400.000 TEU in den Schrott.

Weil die Abwrackwerften aufgrund des COVID-19-Ausbruchs geschlossen wurden, kam die Abbruchtätigkeit im April fast zum Erliegen, nur zwei Containerschiffe wurden zerlegt. Während im Mai nur ein einziges Containerschiff abgewrackt wurde, nahmen die Werften im Juni ihre Tätigkeit wieder auf. Wie BIMCO berichtet, entschieden sich Eigner dazu, auch deutlich jüngere Schiffe aufzugeben, so groß ist die Überkapazität. Von Januar bis Mai lag das Durchnittsbaujahr verschrotteter Containerschiffe bei 1995, im sank das Durchschnittsalter um zweieinhalb Jahre.