Lange Jahre beherrschten immer größere Neubauten in der Containerschifffahrt die Schlagzeilen. Doch auch die Größe der ausrangierten Einheiten nimmt jetzt zu.
Aus der Maersk-Flotte macht sich demnächst die 347 m lange und 42 m breite »Sine Maersk« [ds_preview]auf den Weg zu einer Abwrackwerft. Sie ist zwar einerseits bereits 22 Jahre alt. Seit seinem Umbau hat der Post-Panamax-Frachter eine Kapazität von 9.600 TEU und ist damit das größte Containerschiff, das jemals abgewrackt wurde. Die letzte Reise führte »in Ballast« von Salalah (Oman) über den Suezkanal ins Mittelmeer.
Bislang lag der erst vor zwei Monaten aufgestellte »Rekord« bei 7.400 TEU. Bei der »Kokura« (Baujahr 1997) handelte es sich ebenfalls um ein ehemaliges Maersk-Schiff, aktueller Eigner war allerdings die griechische Costamare, die das Schiff nach Indien geschickt hat.
Die Verschrottung findet in der Türkei bei der Werft Sok Denizcilic statt. Damit beugt sich Maersk den Recyclingvorschriften der EU und verzichtet dem Vernehmen nach auf viel Geld. Laut Angaben des Branchendienstes Alphaliner lag der in der Türkei erzielte Schrottpreis etwa 100 $/ldt (ligth displacement ton) niedriger als die dänische Reederei in Indien erzielt hätte.
Die »Sine Maersk« wurde als eines von 25 Schwesterschiffen der sogenannten K-Klasse mit einer Kapazität von 7.400 TEU zwischen 1997 und 2004 von der dänischen Odense-Werft gebaut. Sechs dieser Schiffe wurden später umgebaut, um 9.600 TEU tragen zu können. So wurden die Deckshäuser und Laschbrücken erhöht.