Der neue Seenotrettungskreuzer »Hamburg« ersetzt bereits seit April auf Borkum den Vorgänger »Alfried Krupp«. Jetzt wurde der Fassmer-Neubau auch getauft.
28 m lang, 6,20 m breit, 2 m Tiefgang, [ds_preview]fast 4.000 PS stark und 24 kn schnell – das sind nur einige technische Daten des neuen Seenotrettungskreuzers »Hamburg«. Das Spezialschiff wurde bei einer internen Zeremonie auf dem Gelände der Seenotretter-Zentrale in Bremen getauft. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie war die ursprünglich für April geplante öffentliche Taufe nahe der Hamburger Elbphilharmonie abgesagt worden.
Moderatorin und Seenotretter-Bo(o)tschafterin Anke Harnack wünschte dem Schiff und seiner Besatzung »allzeit gute Fahrt und stets eine sichere Heimkehr«. Charlotte Haack, Tochter des 2. Vormanns des Seenotrettungskreuzers, taufte das 8,2 m lange Tochterboot auf den Namen »St. Pauli«. Beide Einheiten wurden aus Spenden finanziert, mit der Aktion »Spendemanöver: Hamburg wird Seenotretter!« hatten die Seenotretter alle Einwohner und Freunde Hamburgs aufgerufen, sich an der Finanzierung zu beteiligen.
Gebaut für extremste Bedingungen
Die »Hamburg« ist der vierte 28-m-Neubau der DGzRS und wurde von Fassmer in Berne gebaut. Zwei je 1.440 kW starke Motoren beschleunigen das 120 t verdrängende Spezialschiff auf bis zu 24 kn. Gefahren wird es von einer vier Mann starken Besatzung.
Besondere Merkmale sind eine umfassende Ausrüstung zur medizinischen Erstversorgung an Bord, eine Feuerlöschpumpe mit ferngelenktem Monitor zur Bekämpfung von Bränden auf See und die Fähigkeit, sich im Falle des Durchkenterns innerhalb weniger Sekunden selbst wiederaufzurichten. In der typischen Heckwanne führen die 28-m-Einheiten ihr Tochterboot mit. Wie alle Rettungseinheiten werden die Kreuzer vollständig aus Aluminium im bewährten Netzspantensystem als Selbstaufrichter gebaut. (KF)