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In der deutschen Nordsee wird der Bau des Windparks »He Dreiht« vorangetrieben. Mit an Bord ist auch der Siemens-Konzern, der jetzt einen wichtigen Auftrag eingeholt hat.

[ds_preview]Siemens Energy liefert die Technik zur Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) für die Netzanbindung, wie jetzt bekannt gemacht wurde. Ein entsprechender Vertrag wurde zwischen dem deutsch-niederländischen Netzbetreiber TenneT und dem »BorWin5 Offshore Consortium«, bestehend aus Siemens und Dragados Offshore, unterzeichnet.

Die zum Projekt BorWin5 gehörige Plattform »BorWin epsilon« wird ab 2025 – so der aktuelle Plan – den Strom des Windparks »EnBW He Dreiht« vor der Insel Borkum an die rund 230 km entfernte Landstation in Garrel/Ost übertragen. Die Übertragungskapazität von 900 MW reiche rechnerisch aus, um über 1,1 Millionen Haushalte mit Strom zu versorgen, heißt es in der Ankündigung.

120 km Offshore-Kabel

Den Auftrag für Produktion und Installation der Gleichstrom-Erd- und Seekabel vergab Tennet an NKT HV Cables AB. Es geht um 110 km Onshore- und 120 km Offshore-Kabel.

Der Auftrag umfasse die »schlüsselfertige Errichtung und Installation« der Offshore-Plattform in der Nordsee sowie der Konverterstation an Land. Die Offshore-Konverterstation wird den von den Windturbinen produzierten Drehstrom in Gleichstrom mit einer Gleichspannung von ±320 Kilovolt (kV) für den verlustarmen Transport an Land umwandeln. Die Konverterstation in Garrel/Ost wandelt den Strom anschließend wieder in Drehstrom für den Weitertransport im deutschen Stromnetz um. Siemens Energy liefert die notwendige HGÜ-Technik für das Projekt und errichtet die Landstation, Dragados Offshore verantwortet Engineering, Beschaffung, Bau und Offshore-Installation der zugehörigen Plattform.

2020 BorWin5 d
Quelle: Tennet

Laut Beatrix Natter, Executive Vice President der Division Transmission von Siemens Energy, hat Siemens nach der Inbetriebnahme von DolWin6 und BorWin5 Übertragungskapazitäten für 5,6 GW Windstrom in der deutschen Nordsee installiert.

Für Tennet ist BorWin5 neben den Projekten BorWin1, BorWin2 und BorWin3 das vierte Projekt, das vor der Küste Borkums in Höchstspannungsgleichstrom-Übertragungstechnik realisiert wird. Wie bei den meisten Offshore-Netzanbindungssystemen für Windparks in der westlichen Nordsee verlaufe auch die Kabeltrasse von BorWin5 über die Insel Norderney. Laut dem Konzern wird großer Wert auf die Umweltverträglichkeit gelegt: »Um den sensiblen Naturraum im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer zu schonen und um die Deichsicherheit zu gewährleisten, führt TenneT Horizontalbohrungen auf der Insel durch, in die Kabelschutzrohre eingezogen werden. Hier werden im Rahmen der Kabelverlegung die Seekabel für BorWin5 eingezogen.«