Lucas Vos (Foto: Stolt-Nielsen)

Die Schifffahrtsgruppe Stolt-Nielsen hat bestätigt, dass sie fünf Tanker aus der Flotte der Chemical Transportation Group übernimmt. Für CTG ist es ein Ausverkauf.

[ds_preview]Die an der Börse in Oslo gelistete Stolt-Nielsen-Gruppe gab heute bekannt, dass die Tochter Stolt Tankers die Chemikalientanker für den Handel im Stolt Tankers Joint Service erwirbt. Die Einheiten mit einer Tragfähigkeit von jeweils 26.000 tdw waren 2016 und 2017 in China gebaut worden.

Über den Preis machte Stolt-Nielsen keine Angaben. VesselsValue taxiert den Wert der Schiffe auf 30,6 bis 32,8 Mio. $. Die Transaktion soll »voraussichtlich zwischen Dezember 2020 und Februar 2021« abgeschlossen sein. Die Gruppe betreibt aktuell 155 Tanker mit einer Gesamtkapazität von 2,8 Mio. tdw.

»Ausgezeichnete Gelegenheit«

CTG ist ein in New York ansässiges Unternehmen, hinter dem der Reeder Peter Georgiopoulos steht. Zu der Transaktion gibt es bislang kein Statement. Auf der eigenen Homepage ist in einem älteren Eintrag vom »weltweit größten Neubauprogramm für Stainless Steel« die Rede, im Jahr 2014 waren zehn Schiffe bestellt worden. Man betreibe derzeit fünf 25.000-t-Tanker, »CTG Argon«, »CTG Bismuth«, »CTG Cobalt«, »CTG Magnesium« und »CTG Mercury«. Die übrigen fünf Schiffe hatte die norwegische Reederei Odfjell schon 2016 in einem Resale übernommen. Damit dürfte CTG keine Schiffe mehr haben.

Fokus auf Tonnage-Angebot im Markt

Lucas Vos, Präsident von Stolt Tankers, nannte den Kauf »eine ausgezeichnete Gelegenheit, Schiffe zu ersetzen, die in den nächsten Jahren ausgemustert werden, und unser Flottenprofil durch Schiffe mit wettbewerbsfähigen Preisen zu senken, die auf allen unseren Hochseerouten verkehren können.« Neuere, treibstoffeffizientere Schiffe würden helfen, den Kohlenstoff-Fußabdruck zu reduzieren, während der Kauf vorhandener Tonnage bedeute, dass die Kapazität nicht einem Markt hinzugefügt wird, »der sie nicht benötigt«, betonte Vos.

Nach dem ersten Quartal, in dem ein Verlust verbucht werden musste, hatte sich das Management der Gruppe noch sehr vorsichtig gezeigt. Noch hatte sich die Corona-Pandemie nur geringfügig auf das Geschäft ausgewirkt, man bereite sich aber »auf das Schlimmste« vor, hieß es.