Dritte Hafenbeteiligung der HHLA außerhalb Hamburgs: Der Hamburger Terminalbetreiber investiert im Adria-Hafen Triest und erwirbt eine Mehrheitsbeteiligung an einem neuen Multifunktions-Terminal.
[ds_preview]Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) übernimmt mit 50,01 % die Mehrheit am Multifunktions-Terminal Piattaforma Logistica Trieste (PLT) im italienischen Seehafen Triest. Ein entsprechender Vertrag wurde am 28. September unterzeichnet. Die Beteiligung wird vertraglich und organisatorisch der HHLA International GmbH zugeordnet. Die HHLA positioniere sich mit dieser Beteiligung an der Adria in einem wachstumsstarken Markt, der durch seine strategische Lage gute Entwicklungsmöglichkeiten biete, heißt es. Nach Odessa (Ukraine) und Tallinn (Estland) ist dies die dritte Hafenbeteiligung der HHLA außerhalb Hamburgs.
Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der HHLA: »Die Adria-Region hat sich in den vergangenen Jahren sehr dynamisch entwickelt. Als nördlichster Hafen im Mittelmeer ist Triest das südliche Tor für Zentral- und Osteuropa. Die Beteiligung ist eine strategische Erweiterung unseres bestehenden Hafen- und Intermodal-Netzwerks. Der Terminal eröffnet uns die Möglichkeit, an neuen und sich verändernden Ladungsströmen zu partizipieren und diese aktiv mitzugestalten. Wir unterstreichen damit unsere Ambitionen, international wachsen zu wollen. Gleichzeitig werden wir durch Investitionen in Anlagen und Technik unsere Hamburger Terminals weiter stärken. Wir sind ein Hamburger Unternehmen, das in Europa zu Hause ist und global agiert.«
Francesco Parisi, Vorstandsvorsitzender der PLT: »Die Beteiligung der HHLA stärkt die Wachstumsaussichten der PLT und des gesamten Hafens von Triest. Unsere Entwicklungsstrategie in Richtung Mittel- und Osteuropa passt zur Ausrichtung der HHLA. Die Position der neuen Partner bestätigt uns in der Entwicklung des von uns vorangetriebenen Terminalausbaus.«
Die Terminalanlage liegt innerhalb der Freihafenzone von Triest und verfügt über eine Gesamtfläche von 28 ha. Im Norden der Anlage werden vorrangig Stückgutverkehre abgefertigt und logistische Dienstleistungen erbracht. Im Süden entsteht derzeit das neue Herzstück des Terminals: Das neu erschlossene Areal am seeschifftiefen Wasser nimmt im ersten Quartal 2021 den Betrieb auf, der auf den Umschlag von Container- und RoRo-Verkehren ausgelegt ist.
Die Kapazität des PLT-Terminals umfasst dann insgesamt ca. 300.000 TEU (Standardcontainer), 90.000 RoRo-Units und 700.000 t General Cargo. Zudem besteht nach Angaben der HHLA die Option, die Terminalkapazität durch angrenzende Flächenerweiterungen »deutlich auszubauen«. Die strategisch günstige Lage des Adria-Hafens Triest biete im Hinterlandverkehr »sehr gute« Entwicklungsmöglichkeiten. Das PLT-Terminal verfügt über einen eigenen Bahnanschluss. Zudem verbindet die HHLA-Bahntochter Metrans den Hafen von Triest bereits mit ihrem europäischen Intermodal-Netzwerk.
Der Vollzug der Transaktion steht unter verschiedenen aufschiebenden Bedingungen und erfolgt voraussichtlich im Januar 2021.