Intermarine, SAL
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Paukenschlag in der MPP-Branche: Die zur Bremer Harren & Partner gehörende SAL Heavy Lift und Intermarine schließen sich zusammen. CEO wird Ex-BBC-Chef Svend Andersen.

Die US-Reederei Intermarine, [ds_preview]die zunächst von Zeamarine geschluckt und nach deren Insolvenz wieder eigenständig agierte, wird künftig eine Marke innerhalb des neuen Mehrheitsgesellschafters SAL Heavy Lift. Die Liniendienste in Nord- und Südamerika sollen an das globale Netzwerk von SAL angebunden werden, heißt es. Damit entsteht ein neues Schwergewicht im Markt für Schwergut- und Projektladung.

»Wir tragen uns schon lange mit dem Gedanken, in Nordamerika zu wachsen. Da Intermarine jetzt Teil der SAL-Gruppe ist, können wir mehr Geschäft generieren und unsere Angebote zwischen Afrika, Südamerika, Nordamerika und Europa kombinieren«, sagt Martin Harren, CEO von SAL.

Svend Andersen – von BBC zu SAL/Intermarine

CEO und auch Aktionär bei Intermarine wird Svend Andersen, bis vor gut einem Jahr CEO bei BBC Chartering (Leer). Zum Führungsteam gehören außerdem der bisherige  Intermarine-Präsident Richard Seeg und Chad Call als Vizepräsident und CFO. Das Trio soll das Geschäft der US-Reederei weiterentwickeln, heißt es weiter.

Bislang hätten die beiden Reedereien unterschiedliche Märkte und Kunden bedient, heißt es. Künftig werde man die Expertise und das Angebot in der Projekt, Breakbulk- und Schwergutschifffahrt zum und vom amerikanischen Kontinent bündeln, heißt es in einer Mitteilung.

SAL will den Angaben zufolge die Präsenz auf dem amerikanischen Kontinent vergrößern, auch in den Flussdeltas, zu denen die deutsche Reederei bislang nur begrenzten Zugang hatte. Die Kunden des Amerika-Spezialisten Intermarine wiederum erhielten Zugang zur Heavy Lift-Flotte von SAL, die als weltweit größter Betreiber von Schiffen mit mehr als +900 t Krankapazität gilt und weltweit unterwegs ist.

»Der Zusammenschluss ist eine perfekte Ergänzung zweier Unternehmen, die unterschiedliche Schiffe, Ressourcen und Reichweite haben, aber zusammen im transatlantischen Handel und in der inner-amerikanischen Schwergutschifffahrt eine führende Position einnehmen können«, so Svend Andersen. Er habe in das Unternehmen investiert, um es »als Top-Marke in der Schwergutschifffahrt« zu etablieren.

Ende der Solofahrt

Intermarine war in zwei Schritten 2018 und 2019 von der Bremer Zeaborn-Gruppe übernommen worden. Nachdem der MPP-Carrier Zeamarine in die Insolvenz musste, wurde Intermarine als eigenständiges Unternehmen wiederbelebt – inklusive der Übernahme des US-Geschäfts der damaligen deutschen Mutter. Zur Flotte zählen sechs MPP-Schiffe, die in Verkehren zwischen Houston und Kolumbien, Trinidad, Guyana und Surinam sowie für 14-tägige Abfahrten nach Brasilien eingesetzt werden.