Wie der »existenziell« angeschlagene Terminalbetreiber Eurogate leidet auch die Hamburger HHLA unter erheblichen Einbußen und muss massiv Kosten sparen.
Während Eurogate [ds_preview]nach neun Monaten einen operativen Verlust von -23 Mio. € verbuchen musste, ist die Lage bei der HHLA weniger dramatisch. Das Betriebsergebnis fällt immerhin positiv aus. Allerdings muss auch der Hamburger Terminalbetreiber erhebliche Einbußen verkraften.
Unter dem anhaltenden Einfluss der Corona-Pandemie lag die Geschäftstätigkeit im zweiten Quartal -38,9% unter den Vorjahreswert. Auch die Umsatzerlöse des Konzerns gingen signifikant um -8,1% auf auf 937,4 Mio. € zurück. Trotz einer leichten Belebung im dritten Quartal werde die HHLA ihr Ergebnis aus 2019 deutlich verfehlen, heißt es.
Die HHLA-Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath verordnet dem Unternehmen daher ein »ambitioniertes« Effizienzprogramm. In den kommenden fünf Jahren sollen die Kosten gesenkt werden, um wettbewerbsfähig bleiben zu können, sagte sie. Details wurden zunächst nicht bekannt. Bei Eurogate sollen jährlich 84 Mio. € eingespart werden, auch betriebsbedingte Kündigungen werden nicht mehr ausgeschlossen.
-11,8% weniger Container an Hamburger Terminals
In der Hafenlogistik sank das operative Ergebnis (EBIT) um -40,7% auf 96,6 Mio. €, auch die EBIT-Marge habe sich auf 10,3% mehr als halbiert. Wesentlicher Grund sind Einbußen im Containerumschlag. An den Terminals der HHLA wurden von Januar bis September knapp 5,1 Mio. TEU bewegt, das entspricht einem Rückgang von -11,2%.
Die drei deutschen Anlagen litten etwas mehr (-11,8%) als die Auslandsbeteiligungen in Odessa und Tallinn (-5,0%). Unter anderem war ein Liniendienst von Hamburg nach Bremerhaven abgewandert. Dazu kam eine Reihe von wegfallenden Abfahrten durch die »blank sailings der Linienreedereien vornehmlich in der ersten Jahreshälfte. Einbußen gab es zudem im Feederverkehr mit dem Ostseeraum.
Der Umsatz im Containergeschäft verringerte sich in den ersten drei Quartalen durch den Mengenrückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum um -9,4% auf 548,4 Mio. €. Das Betriebsergebnis (EBIT) sank um -43,9 Mio. € bzw. -39% auf 68,7 Mio. € bei einer fast halbierten EBIT-Marge von 12,5% (-6,1%).
Im Segment Intermodal gab es dagegen einen moderateren Mengenrückgang von -4,6% auf 1,13 Mio. TEU. Während die Verkehre aus den norddeutschen Seehäfen deutliche Rückgänge zu verzeichnen hatte, habe ein starkes Wachstum der kontinentalen Verkehre einen Teil des Rückgangs im maritimen Bereich kompensieren können. Die Umsatzerlöse lagen mit 348,7 Mio. € um -5,2% deutlich unter dem Vorjahreswert. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag 18% unter Vorjahr bei 62,4 Mio. €.