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Die finnischen Schiffbauexperten von Aker Arctic wollen gemeinsam mit einigen Behörden eine neue Generation von Eisbrechern entwickeln. Ursache für den Plan ist unter anderem die Schiffsgrößenentwicklung ind er Ostsee.

[ds_preview]Die auf arktische Designs spezialisierte Firma Aker Arctic – eine ehemalige Tochter von Wärtsilä und Aker – sind seit 2005 als eigenständiger Akteur am Markt aktiv. Nun will man sich mit der schwedischen Schifffahrtsverwaltung SMA und der finnischen Infrastrukturbehörde FTIA zusammentun. Es wurde ein Vertrag über die Entwicklung neuer Eisbrecher für anspruchsvolle Ostsee-Eskorte-Einsätze unterzeichnet, wie Aker Arctic jetzt bestätigte.

Entwickelt werden soll ein Eisbrecher der nächsten Generation, der in der Lage ist, »größere Handelsschiffe zu unterstützen, die neuesten Umwelttechnologien einbezieht und für eine Zukunft ohne fossile Brennstoffe bereit ist.«

Die Größe der Handelsschiffe, die finnische und schwedische Häfen anlaufen, nimmt zu, und steigende Umweltanforderungen begrenzen allmählich die Maschinenleistung der Schiffe. Die wachsende Größe der Schiffe und die Schwächung der Fähigkeiten, eisbedeckte Gewässer zu befahren, würden die Durchfahrt durch Eismassen bei schwierigen Eisverhältnissen in der Ostsee erschweren, was den Bedarf an Unterstützung durch Eisbrecher erhöhe.

»Anspruchsvollstes Projekt«

Der Entwurfsprozess beginnt mit der Forschung und Bewertung alternativer Eisbrecherkonzepte. Der neue Eisbrecher muss in der Lage sein, Schiffe mit einer Breite von 32 m zu unterstützen.

Da sich die Betriebsanforderungen und Umweltbedingungen in der Region ändern, wolle man eng mit den finnischen und schwedischen Betreibern zusammenarbeiten, um gemeinsam eine Lösung zu entwickeln, die den künftigen Anforderungen an den Eisbrecher am besten gerecht wird, betonte Reko-Antti Suojanen, Managing Director von Aker Arctic.

Mit einer Betriebslebensdauer von einem halben Jahrhundert muss der neue Eisbrecher so konstruiert sein, dass er die künftigen Emissionsziele erfüllt. »Die Konstruktionsziele dieses Projekts sind ehrgeizig, und obwohl wir gerade erst Eisbrecher konstruiert haben, die den Nordpol erreichen können, betrachten wir diesen neuen Eisbrecher als die anspruchsvollste Konstruktionsaufgabe, der wir je begegnet sind.«

Hohe Bedeutung für Versorgung und Außenhandel

Für die Behörden geht es ganz konkret um wichtige Elemente in der alltäglichen Politik: »Unser Außenhandel und unsere Wettbewerbsfähigkeit basieren auf ganzjähriger Versorgungssicherheit. Die Import- und Exportlogistik beruht größtenteils auf Schiffen. Ein angemessenes Maß an Unterstützung durch Eisbrecher ist eine Voraussetzung dafür, dass die Rohstoffe und die verschiedenen Produkte zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind«, sagte Kari Wihlman, Generaldirektor der finnischen Verkehrsinfrastrukturbehörde.

Auch die schwedische Industrie sei vom Eisbrechen in der Ostsee an bis zu 130 Tagen im Jahr abhängig, sagte Katarina Norén, Generaldirektorin der schwedischen Seeverkehrsbehörde. »Unsere derzeitige Flotte ist alt und hat einen zunehmenden Reparaturbedarf. Deshalb freuen wir uns sehr auf die Konstruktion der nächsten Generation von Eisbrechern, um größere Schiffe in einer von fossilen Brennstoffen freien Umgebung zu betreiben.«

Ein Konzept wird im März ausgewählt, wenn die erste Kostenschätzung für den Bau des Eisbrechers vorliegt. Danach wird der Schwerpunkt auf den Konstruktionsdetails und der Konstruktionsspezifikation liegen, die die Grundlage für das Ausschreibungsverfahren der Werft bilden werden, sobald die Entscheidung für den Bau der Eisbrecher gefallen ist.