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Foto: Meyer Werft

Die Gespräche zwischen der Geschäftsleitung der Meyer Werft und der Gewerkschaft sind vorerst gescheitert. Streitpunkte sind Kurzarbeit, Werkverträge sowie Weihnachts- und Urlaubsgeld.

Seit den durch[ds_preview] die Corona- und die folgende Kreuzfahrt-Krise bei der Meyer Werft ausgelösten Schwierigkeiten verhandeln die Geschäftsleitung und der Betriebsrat im Verbund mit der IG Metall um den Erhalt der Arbeitsplätze. Doch nun sind die Gespräche vorerst gescheitert.

Nach einem Bericht des NDR konnten sich Werftspitze und die Arbeitnehmerseite bei den Streitpunkten nicht einigen. Das Unternehmen hatte von der Stammbelegschaft gefordert, auf 27 Stunden Kurzarbeit zu gehen und außerdem auf Weihnachts- und Urlaubsgeld zu verzichten. Die IG Metall wollte dagegen eine Streichung des Weihnachtsgeldes in diesem Jahr akzeptieren, aber nur, wenn die Arbeitsplätze bis Ende 2021 garantiert erhalten bleiben. Die Gewerkschaft forderte zudem, dass die Werft die Zahl der Werkvertragsarbeiter reduziert und dafür Stammbeschäftigte aus der Kurzarbeit geholt werden. Das sei der Werft angesichts des Sparkurses zu teuer, sagte ein Sprecher.

Kommt es zu keiner Einigung, stehen sogar betriebsbedingte Kündigungen im Raum. Die Fronten scheinen vorerst verhärtet: Die Werftspitze rief Gewerkschaft und Betriebsrat dazu auf, an den Verhandlungstisch zurückkehren. Betriebsrat Nico Bloem spricht dagegen von der üblichen Drohkulisse. Man werde erst wieder verhandeln, wenn die Werft ein besseres Angebot auf den Tisch lege.

Angesichts der Milliardenverluste der Kreuzfahrtreedereien, ausbleibenden Abnahmen von Neubauten und fehlenden Aufträgen »stehen alle unsere Arbeitsplätze auf dem Spiel«, hatte Werft-Juniorchef Jan Meyer im September gewarnt. Bis 2025 sollen nur noch zwei statt drei Neubauten pro Jahr abgeliefert werden. Damit sinke die Auslastung der Werft um 40%. Andererseits entstünden gewaltige Kosten von 1,25 Mrd. € über fünf Jahre – 12% des Umsatzes.