Folkmar Ukena, Steffen Pohl (Fotos: Nordmetall)

Kurz vor der erwarteten harten Verhandlungsrunde mit der Gewerkschaft IG Metall hat sich der Arbeitgeberverband Nordmetall einen neuen Vorstand gewählt.

In dem Verband sind auch deutsche Werften und Schiffbauzulieferer sowie weitere »verwandte« Unternehmen vertreten, daher blickt auch die maritime Branche gespannt auf die anstehenden Verhandlungen und die Entwicklung bei Nordmetall.

Beim diesjährigen »Martinsgans-Talk« – als Ersatz für das corona-bedingt ausgefallene Martinsgans-Essen hat der bisherige Verbandspräsident Thomas Lambusch den Staffelstab an seinen frisch gewählten Nachfolger Folkmar Ukena übergeben.

Der Geschäftsführende Gesellschafter von Leda Werk im ostfriesischen Leer wurde vom Nordmetall-Vorstand einstimmig zum Präsidenten gewählt. Seit 2009 engagiert sich der 63-Jährige im Verband, lange Jahre im Vorstand, seit 2018 als Vizepräsident.

Steffen Pohl rückt auf

Zum neuen Vizepräsidenten aus Mecklenburg-Vorpommern wurde Steffen Pohl berufen, Geschäftsführer der Liebherr-MCCtec Rostock. Mit Cathrin Kohnke (Stryker Trauma, Kiel) rückt die vierte Frau in den 16-köpfigen Vorstand ein. Neu in das Gremium gewählt wurde auch Michael Frieß (Daimler AG).

Ukena sieht die Arbeitgeber der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie vor enormen Herausforderungen: Strukturwandel, Corona und eine sich rasant verändernde Weltwirtschaft stellen die Wettbewerbsfähigkeit vieler Unternehmen auf die Probe. Deshalb mahnt er vor den beginnenden Tarifverhandlungen: »Die Arbeitskosten, die in Deutschland zu den höchsten der Welt zählen, müssen wir senken. Um möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten, brauchen wir mehr Flexibilität im Personaleinsatz. Nur zusammen können wir die Krise meistern.«

Bereits vor einigen Tagen hatte die Debatte im Vorfeld der Verhandlungen zwischen Nordmetall und IG Metall deutlich an Schärfe gewonnen. Die Arbeitgeber warfen der Gewerkschaft vor, Forderungen zu stellen, die »nicht in diese Welt passen«. Es geht unter anderem um Arbeitszeitverkürzungen und Lohnausgleich.