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Das Bundesamt für Güterverkehr erwartet – vorbehaltlich neuer Corona-bedingter Einbrüche – eine signifikante Steigerung für den Umschlag in deutschen Seehäfen. Nach Ansicht der Wirtschaft macht das den Investitionsbedarf deutlich.

[ds_preview]In der jetzt veröffentlichten »Gleitenden Mittelfristprognose Sommer 2020« geht das Bundesamt davon aus, dass Umschlagvolumen in den deutschen Seehäfen nach einem spürbaren Rückgang 2020 bei einer Aufwärtsbewegung bis 2023 den Vorkrisenstand im Jahr 2024 erreichen könnte.

Nach Ansicht des Zentralverbands der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) wird durch die Veröffentlichung der Bedarf an moderner Infrastruktur deutlich: So würden die Prognosedaten zeigen, »dass Bund und Länder dauerhaft und mit Nachdruck in die Infrastruktur für Verkehr und Kommunikation investieren und den Seehafenhinterlandverkehr stärken müssen«, heißt es in einer Mitteilung.

Der Seeverkehr werde der Prognose zufolge im Jahr 2020 zum einen von dem schrumpfenden Welthandel mit entsprechenden Auswirkungen auf den Containerverkehr ausgebremst. Insgesamt erwartet das Bundesamt ein Minus um 7,2 %. Im ersten Quartal habe sich die konjunkturelle Abschwächung vor Beginn der Pandemie ausgewirkt (- 4 %). Im zweiten Vierteljahr haben sich dann die Folgen der Pandemie realisiert (-15 %). Jedoch wird für den weiteren Verlauf des Jahres 2020 eine spürbare Erholung erwartet.

Wachstum auf See und an Land

Im Jahr 2021 soll es der Ansicht der Behörde zufolge zu einer klaren Aufholbewegung kommen. So soll die Belebung des Welthandels und des deutschen Außenhandels auf den Containerverkehr »kräftig ausstrahlen«, für den ein Zuwachs um 6 % veranschlagt wird. Für alle Massengutbereiche werde nach teilweise sehr starken Einbrüchen (etwa -55% bei Kohle) eine mehr oder minder große Zunahme zu erwarten sein. Für den Gesamtumschlag wird ein Plus in Höhe von 4,2 % prognostiziert. Das Niveau von 2019 soll 2024 wieder erreicht werden.

Die Aufholbewegung gelte auch für den gesamtmodalen Güterverkehr, für den bis 2023 ein Anstieg gegenüber 2019 um 4,5 % bis knapp 5 % erwartet wird. Im Straßengüterverkehr werde das Vorkrisenniveau im Jahr 2023 um rund 6 % übertroffen. Im Eisenbahnverkehr werde der Kombinierte Verkehr nochmals überdurchschnittlich stark wachsen und im Jahr 2023 bereits um 10 % bzw. 12 % über dem Vorkrisenstand liegen.