Bertram Rickmers, ASSC, Brick
Bertram Rickmers (© ASSC)

Starke Raten treiben auch das S&P-Geschäft im Containermarkt. Mit dabei ist Bertram Rickmers, der wie andere deutsche Reeder die Gunst der Stunde nutzt.

Über seine neue [ds_preview]Reederei Asian Spirit Steamship Company (ASSC) hat sich der Hamburger Reeder das Panamax-Containerschiff »Morgana« (4.255 TEU) gesichert. Verkäufer ist die dänische Awilco, die für das vor knapp elf Jahren in Korea gebaute Schiff laut Maklerberichten 14,3 Mio. $ bekommen hat. Das liegt gut 1 Mio. $ unter dem Marktwert, den WeselmannValue mit 15.5 Mio. $ angibt.

»Morgana« – eine günstige Gelegenheit

»Wir hatten den Markt schon länger beobachtet«, bestätigte Ulrik Kriete, der sowohl Geschäftsführer bei ASSC als auch bei Bertram Rickmers’ Brick Holding ist. Die Wahl fiel unter mehreren Kandidaten schließlich auf die »Morgana«, die einst von MPC bestellt wurde und über Ahrenkiel Steamship vor drei Jahren bei Awilco gelandet war. Angesichts derzeit guter Charterraten und günstiger Aussichten »war das eine gute Gelegenheit, um zu investieren«, so Kriete.

Der Neuzugang gesellt sich zu einem anderen Panamax-Schiff, das schon länger im Besitz von Rickmers ist – der in China gebauten »Spirit of Lisbon« (Baujahr 2010, 4.245 TEU). Diese Schiff wurde Ende vergangenen Jahres noch mit einem Scrubber nachgerüstet.

Probleme in China

Insgesamt zählt die Flotte von ASSC jetzt sechs Schiffe. Neben den beiden Panamax-Einheiten sind das die beiden älteren Feederschiffe »Spirit of Dubai« (1.147 TEU), die erst im vergangenen Sommer gekauft worden war, und »Spirit of Durban« (Ex-»Barrier«, 1.104 TEU) sowie die erst vor einem Jahr in Dienst gestellten zwei Eco 16-Feeder »Spirit of Chennan« und »Spirit of Kolkata«.

Eigentlich hatte Bertram Rickmers größeren Schiffen abgeschworen und wollte ganz auf die  Bangkokmax-Feeder setzen. Acht Schiffe hatte er bereits 2016 über ASSC bei Mawei Shipbuilding in China bestellt. Doch nach erheblichen Verzögerungen und anderen Problemen mit der Werft blieb es vorerst bei zwei Neubauten, das Projekt liegt auf Eis. »Wir haben uns daher umorientiert«, sagt Kriete.

Flotte soll wachsen

Weitere Zukäufe sind zwar nicht fest geplant, aber vorstellbar. »Wenn sich weitere Opportunitäten ergeben, sind wir weiter bereit zu investieren«, so Kriege. Denn es bleibe bei dem Ziel, die Flotte auszubauen. Nach einem eher tristen Jahr 2019 macht die aktuelle Raten-Rallye macht den Kauf von Secondhand-Tonnage zwar verlockend, im Hause Rickmers will man aber vorsichtig bleiben. »Am Ende muss immer der Preis stimmen.«

Die Asian Spirit Steamship Company wurde von Bertram Rickmers bereits 2015 gegründet. Nach der Insolvenz der Rickmers Holding und dem Verkauf der Schwergut- und Shipmanagement-Aktivitäten an Zeaborn ist die ASSC innerhalb der Brick Holding die neue Keimzelle für alle Schifffahrtsaktivitäten, daneben investiert Rickmers auch in den Immobilien- und Offshore-Wind-Sektor.

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