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In Schweden hat sich ein neues Konsortium von Reedereien und Zulieferern zusammengefunden, dass den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Schifffahrt vorantreiben will.

[ds_preview]Es geht um die Entwicklung eines KI-basierten, halbautonomen Systems zur Planung und Durchführung energieeffizienterer Schifffahrtstransporte. Das auf die Optimierung von Antrieben spezialisierte Unternehmen Lean Marine veröffentlichte heute Details des Projekts »Via Kaizen«. Die schwedische Verkehrsbehörde Trafikverket finanziert und CIT Industriell Energi AB koordiniert das Vorhaben.

Seit August arbeite man mit der Technischen Universität Chalmers in Göteborg zusammen, teilte Lean Marine das mit Molflow auf die Integration der Technologien FuelOpt und Fleet Analytics sowie der Slipstream-Technologie setzt, um einen höheren Grad an Digitalisierung und Automatisierung im Schiffsbetrieb zu ermöglichen.

Sozialfaktoren werden erforscht

FuelOpt soll die Antriebslinie in Echtzeit auf der Grundlage von Befehlen des KI-Systems, das im Rahmen des Via Kaizen-Projekts entwickelt wurde, optimieren. Die große Menge der gesammelten Schiffsdaten wird dann in die Cloud-basierte Performance-Management-Plattform Fleet Analytics eingespeist, bevor es zur Integration mit dem Molflow-Tool kommt.

Joakim Möller, Gründer von Molflow, erklärt: »Unser Slipstream-System wird in der Lage sein, unter Berücksichtigung der Einschränkungen der Route und des Schiffes die energieeffizienteste Reise zu bestimmen und die Befehle zu berechnen, die gesetzt werden müssen, um das Ziel mit dem geringstmöglichen Treibstoffverbrauch zu erreichen«.

Linus Ideskog, Direktor für Entwicklung bei Lean Marine, ergänzte: »Sobald die richtige Route bestimmt ist, springt FuelOpt ein und schafft eine Schnittstelle zwischen dem Kapitän und der KI-basierten Lösung«.

Aus akademischer Sicht arbeiten Schiffbauingenieur-Forscher an der Technischen Universität Chalmers in enger Zusammenarbeit mit Lean Marine und Molflow an der Entwicklung neuer Methoden, Modelle und Algorithmen. Forscher aus den Bereichen Sozialanthropologie und Human Factors Faktoren der Universität Göteborg und der Universität Linnaeus erforschen, was mit den Praktiken an Bord und an Land geschieht, wenn die neue Technologie eingeführt wird.

Der schwedische Reederverband beteiligt sich ebenfalls an dem Projekt, indem er Erkenntnisse und Beiträge der schwedischen Schifffahrtsindustrie liefert. Zusätzlich zu den Projektpartnern ist ein Trio von Schiffseignern und -betreibern am Via Kaizen-Projekt beteiligt, darunter die Rederiet Stenersen, Eigentümerin und Betreiberin eines Chemikalien-/Produktentankers, und die Autofrachterreederei UECC. An Bord ihrer Schiffe wird die Technologie erprobt.