Mit der »Vega Omikron« wird das letzte Feeder-Containerschiff reaktiviert, das noch auflag. Die Raten-Bonanza ist endgültig am Kontinent angekommen.
Die Kapazitätsengpässe[ds_preview] in den Übersee-Verkehren sind nun auch auf das Feeder- und Shortsea-Geschäft in Europa übergeschwappt. Kurzfristig sind keine charterfreien Schiffe mehr verfügbar – beste Verdienstaussichten also für die nächsten Einheiten, die frei werden. Vor diesem Hintergrund soll jetzt mit der 2005 gebauten »Vega Omikron« (966 TEU) auch der letzte verbliebene Auflieger in der Region wieder mobil gemacht werden.
Das mit Kränen ausgestattete Schiff, das seit Monaten in der schottischen Bucht Scapa Flow vor Anker liegt, wird Maklern zufolge für eine Charterbeschäftigung ab Mitte Januar im Markt angeboten. Kürzlich waren bereits zwei Schwesterschiffe, die am gleichen Ort aufgelegt worden waren, zurück in Fahrt gegangen.
Die »Vega Hercules« (Baujahr 2006) ging Berichten zufolge für 5-7 Monate zu 5.900 €/Tag an Unifeeder, die »Vega Scorpio« (Baujahr 2011) absolviert für den Reefer-Carrier Seatrade eine Rundreise im Europa-Karibik-Dienst zu einer Tagesrate von fast 8.000 $/Tag.
Eine Anfrage der HANSA bei der Vega Reederei blieb zunächst unbeantwortet. Das Unternehmen führt in seiner Flottenliste insgesamt 23 Schiffe – darunter 18 Feeder mit Kapazitäten zwischen 917 TEU und 1.679 TEU.
Laut Ernst Russ Shipbroker (ERS) nähern sich die Charterraten für Feederschiffe am Kontinent früheren Rekordpreisen aus den Jahren 2016 und 2018. Der ERS CFix, der die Charterabschlüsse in der Region abbildet, zog allein im November um fast 10% an. Im Oktober war der Index bereits um 13% gestiegen. Seit dem Tiefpunkt im Juli hat er sich um 36% erholt.
Für 1.000-TEU-Schiffe mit Eisklasse wurden zuletzt wieder rund 7.800 €/Tag für kurze Perioden erzielt, nachdem auf dem Tiefpunkt im Sommer kaum 5.000 €/Tag mehr möglich waren. 800-TEU-Schiffe mit erhöhtem Intake für 45-Fuß-Container, wie sie im Shortsea-Verkehr zum Einsatz kommen, konnten Ende November hohe 6.000 €/Tag schließen.
Jüngst erst hatte die von der Familie Brügge geführte Reederei ein Joint Venture mit der indischen Su-Nav Group für das technische Shipmanagement verkündet. In den kommenden zwölf Monaten sollen 50 Schiffe von Dritten ins technische Management aufgenommen werden.