Indiens staatlicher Jawaharlal Nehru Port Trust (JNPT), der Vermieter des Hafens von Nhava Sheva, plant eine Konzession für sein bisher in Eigenregie betriebenes Containerterminal an ein privates Unternehmen zu vergeben.
Anfang dieses Monats hat das Kuratorium des JNPT nach Informationen von ALphaliner einen Vorschlag zur Privatisierung der Anlage in Form einer öffentlich-privaten Partnerschaft genehmigt. JNPT soll die Ausschreibungsunterlagen bereits parat haben, um einen Konzessionär für das Terminal zu suchen. Sobald die Regierung die Freigabe erteilt hat, wird erwartet, dass die Hafenbehörde eine globale Qualifikationsanfrage veröffentlicht.
Dem Branchendienst Alphaliner zufolge sind drei Szenarien wahrscheinlich: So könnten die indischen Adani Ports die Kontrolle über das Terminal übernehmen und ihr Containerterminal-Portfolio auf Mumbai-Nhava Sheva ausweiten. Es könnten aber auch DPW World oder APMT ein Gebot für die Konzession abgeben, um die Liegeplätze in ihre jeweiligen benachbarten Terminals einzugliedern. »Ein Szenario, bei dem ein Neuling auf dem indischen Markt erfolgreich die Szene in Nhava Sheva betritt, wird bestenfalls als Außenseiterchance gesehen«, so Alphaliner.
Der Hafen Nhava Sheva, verfügt über die fünf Containerterminals. Das Nhava Sheva International Container Terminal (NSICT oder DPW Mumbai) wird von einer Tochtergesellschaft von DP World betrieben. Es ist technisch in zwei Konzessionen aufgeteilt, da seine neueren nördlichen Liegeplätze 2014 unter einem 17-jährigen Pachtvertrag vergeben wurden, der rechtlich getrennt vom älteren Teil des Terminals ist, der unter einer 30-jährigen Konzession betrieben wird.
Neben dem NSICT liegt das JNPT-Terminal, das derzeit vom Hafenbetreiber selbst betrieben wird und privatisiert werden soll. Südlich davon liegt GTI – Gateway Terminals India (APMT Mumbai), ein Joint Venture von APM Terminals und der Container Corporation of India. Das südlichste Terminal BMCT – Bharat Mumbai Container Terminals wird von PSA International betrieben und bietet noch Platz für Expansionen.