Eine Milliarde Euro lässt sich Deutschlands größte Containerreederei Hapag-Lloyd eine Serie neuer Schiffe mit LNG- beziehungsweise Dual-Fuel-Antrieb kosten. Heute wurde bekannt, dass der Auftrag für die Motoren an den MAN-Konzern geht.

[ds_preview]Rund einen Monat nach Verkündigung des Auftrags für sechs 23.500-TEU-Schiffe ist damit nun auch bekannt, wie das »Herzstück« der Frachter aussehen wird. MAN Energy Solutions teilte heute mit, dass sechs MAN B&W 11G95ME-GI Mk10.5-Hauptmotoren geliefert werden sollen.

Die Motoren werden in Korea gebaut und können mit LNG und konventionellem Brennstoff betrieben werden. Sie verfügen den Angaben zufolge über ein SCR-System (Selective Catalytic Reduction) und erfüllen damit die Abgasnorm Tier III. Die erste Motorenlieferung ist für Mai 2022 geplant. Die koreanische Werft Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering wird die Schiffe bauen und zwischen April und Dezember 2023 ausliefern.

»Vernachlässigbarer Methanschlupf«

Bjarne Foldager, Senior Vice President und Leiter des Zweitaktbereichs bei MAN Energy Solutions, erklärte heute: »Diese Neubauten werden mit der ausgereiften ME-GI-Technologie ausgerüstet, die in verschiedenen Segmenten laufend weitere Referenzen sammelt. Die Treibstoffeffizienz der Motoren und der vernachlässigbare Methanschlupf passen perfekt zur Nachhaltigkeitsstrategie von Hapag-Lloyd.«

Der jüngste Auftrag folgt laut MAN auf eine Reihe von kürzlich bestellten ME-GI-Motoren: Dabei handelt es sich um fünf 6G70ME-GI Mk 10.5 Dual-Fuel-Motoren, die im Oktober 2020 beauftragt wurden und für fünf Newcastlemax-Massengutfrachter der in Singapur ansässigen Reederei EPS bestimmt sind. Im Vormonat hatte die Guangzhou Shipyard International Co. Ltd. (GSI) zwei 6G60ME-GI Mk 10.5 Dual-Fuel-Motoren für zwei LR2-Tanker der Reederei Hafnia bestellt.