SMM
Ein Moderatoren-Team führte die Teilnehmer durch 60 Stunden Programm mit mehr als 160 Referenten (© HMC)
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7.000 Zuschauer aus 80 Ländern: Mit einer Ausgabe als rein digitales Event hat die Weltleitmesse für die Schiffstechnik SMM in diesem Jahr Neuland betreten. Die Verantwortlichen zeigten sich zufrieden

Aufgrund der Corona-Pandemie ging die SMM erstmalig als rein digitale Konferenz an den Start – »und das mit großem Erfolg«, wie e[ds_preview]s in einer Mitteilung heißt. Über vier Tage gab es zwei Streams, 60 Stunden Programm und mehr als 160 Referentinnen und Referenten. Mit dabei war erneut auch die HANSA: Als Co-Gastgeber des »Maritime Future Summit«.

Das Leitmotiv »driving the maritime transition« bestimmte das Programm: Neben einem Austausch zur aktuellen Corona-Krise ging es in den Panels, Sessions und Interviews um die übergeordneten Themen Digitalisierung und Umweltschutz.

Gastgeber Bernd Aufderheide, Präsident und CEO der Hamburg Messe und Congress (HMC), zeigte sich erfreut: »Wir sind begeistert von der großen Resonanz. Natürlich ersetzen digitale Angebote nicht die physischen Veranstaltungen und den persönlichen Austausch zwischen Ausstellern und Besuchern, sie können jedoch in der Zukunft eine sinnvolle Ergänzung darstellen.«

»Gerade in der Krise gilt es den Blick nach vorne zu richten und Innovationen voranzutreiben.
Genau dafür steht die SMM – digital wie analog«

Bundeskanzlerin Angela Merkel

Zu Beginn der Weltleitmesse hatte die Schirmherrin, Bundeskanzlerin Angela Merkel, in einer Videobotschaft der Branche Mut gemacht: »Gerade in der Krise gilt es den Blick nach vorne zu richten, sich auf eigene Stärken zu besinnen und Innovationen voranzutreiben. Genau dafür steht die SMM als maritime Weltleitmesse – digital wie analog.« Der Generalsekretär der Weltschifffahrtsorganisation IMO, Kitack Lim, meldete sich aus London zu Wort. Sein Appell: »Jetzt ist die Zeit für die maritime Energiewende.« Gefragt sei mehr internationale Kooperation für ein »nachhaltigeres Morgen«.

Mehr als 7.000 Zuschauer aus 80 Ländern verfolgten nach Angaben der Messegesellschaft das Programm online. Um die Inhalte auch Interessenten aus anderen Zeitzonen zugänglich zu machen, wurden die beiden Streams mit allen Panels, Sessions und Interviews nachts noch einmal wiederholt. »Positiv ist auch, dass über die digitalen Angebote mehr Teilnehmer bei den Fachkonferenzen dabei waren als bei vorherigen Auflagen der SMM«, sagte Claus Ulrich Selbach, HMC-Geschäftsbereichsleiter Maritime und Technologiemessen.

Als roter Faden zog sich das Thema Digitalisierung durch die SMM Digital. Was können smarte Technologien leisten, um die Effizienz von Flotten zu steigern und die Lieferketten zu optimieren? Wie realistisch sind autonom fahrende Schiffe? Experten wie Pierre Guillemin, Vice President Technology bei Wärtsilä Voyage, gaben auf dem Maritime Future Summit (MFS) faszinierende Einblicke in die neuen Möglichkeiten, die der Einsatz künstlicher Intelligenz eröffnet.

Fridays for Future an Bord

Klimaschutz war eines der bestimmenden Themen in mehreren Konferenzen. Erstmalig gab es auf der SMM auch eine Plattform für den Austausch zwischen NGOs und internationaler Schifffahrt. Hier trafen Vertreter von Fridays For Future (FFF) und NABU auf Verantwortliche der Weltreederorganisation BIMCO, der Container-Reederei MSC und des deutschen Verbands für Maschinen und Anlagenbau VDMA. FFF-Aktivist Arnaud Boehmann forderte die maritime Wirtschaft und die Politik auf, mehr für den Umweltschutz zu tun. BIMCO-Vize-Generalsekretär Lars Robert Pedersen verwies darauf, dass die Schifffahrt die einzige Branche sei, die sich – über die IMO – selbst ambitionierte Klimaziele gesetzt habe.

Parallel zu den Konferenzen gab es auch im »Open Stream« ein umfangreiches Programm. Zu den Höhepunkten zählte die Verleihung der Auszeichnung »Personality of the Year« durch das internationale maritime Frauen-Netzwerk WISTA. Den Preis in diesem Jahr erhielt Anke Wiebel, Leiterin der Seemannsmission »Duckdalben«.

Intensive Kommunikation

Zahlreiche Konferenz-Zuschauer nutzten die Chance, den Panellisten per digitaler Q&A-Funktion Fragen zu stellen. Zusätzlich konnte sich die maritime Community über eine Chatfunktion austauschen und im Rahmen des virtuellen Networking-Events MariMatch@SMM künftige Geschäfts- und Forschungspartner kennenlernen und ihr eigenes maritimes Netzwerk erweitern. »Die Kommunikationsangebote wurden sehr gut genutzt, wir haben damit eine Menge Konnektivität und Interaktion zwischen den Teilnehmern erreicht«, sagte Selbach. (MM)

Abstract: »Successful digital premiere« for SMM

This year the leading international maritime trade fair SMM was held as a purely digital conference for the first time because of the coronavirus pandemic. The organizers said, it was »a great success«. Bernd Aufderheide, President and CEO of Hamburg Messe und Congress, was highly pleased: »We are enthusiastic about the great response«. For four days, two online streams with 60 hours of programming and more than 160 speakers drew numerous viewers to their screens. The multifaceted conference programme – including the »Maritime Future Summit«, which was again co-organized by HANSA – revolved around the leitmotif »driving the maritime transition«.