Neubauaufträge aus Deutschland gab es zuletzt selten, für Containerschiffe schon seit Jahren nicht mehr. Die Reederei Briese (Leer) wagt sich jetzt wieder auf den Markt.
Im Verborgenen [ds_preview]hat die Reederei aus Leer den Auftrag eingefädelt. Dem Vernehmen nach will sie insgesamt vier Feederschiffe bestellen, mit einer Kapazität von jeweils 1.900 TEU. Makler hatten zuvor bereits von einer deutschen Bestellung berichtet, ohne den Namen zu nennen.
Fotos, die auf einschlägigen Social-Media-Kanälen gepostet wurden, dokumentieren den Vertragsabschluss bei der Werft CSSC Huangpu Wenchong Shipyard in China. Offiziell handelt es sich noch nicht um einen Festauftrag, sondern eine Absichtserklärung – vermutlich vorbehaltlich der Finanzierung. Technische Details oder sonstige Konditionen wurden zunächst nicht bekannt.
Briese hatte in den vergangenen Jahren vor allem das MPP-Segment mit Neubauten und Secondhand-Tonnage verstärkt, unter anderem mit 12.400-Tonnern vom Typ F500, einer Serie von acht Coastern mit einer Tragfähigkeit von 5.000 t, die unter dem Projekt-Namen »Oteco 5000« entwickelt wurde, und fünf Secondhand-Schiffen von PIL. Zusammen mit dem Chartering-Arm BBC sind weitere Neubauten in der Pipeline, hatte BBC-CEO Ulrich Ulrichs im HANSA-Podcast angekündigt.
Zuletzt hatte die von Wilke Briese und Frank Dreyer geführte Reederei aber auch wieder in die containerschifffahrt investiert. Erst vor wenigen Tagen war die Übernahme der »Hansa Neuburg« (1.740 TEU) aus der Flotte von Leonhardt & Blumberg bekannt geworden. Im vergangenen Jahr waren der Feeder »Jan« (1.708 TEU) von Shoei Kisen sowie die »Mellum« (1.802 TEU) von PIL gekauft worden. Die Feederflotte zählt damit bereits zehn Einheiten.