Gulf-of-Guinea–Sea-Phantom-boarded-by-pirates-ICC
Foto: Inter-Regional Coordination Center (ICC) Yaoundé
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Eine breite Koalition aus Reedern, Schifffahrtsorganistionen und Flaggenstaaten sagt der Piraterie im Golf von Guinea den Kampf an.

Bislang gehören [ds_preview]99 maritime Unternehmen, Organisationen und Flaggenstaaten, darunter auch die BIMCO, zu den Unterzeichnern der sogenannten »Gulf of Guinea Declaration on Suppression of Piracy.« Sie sind überzeugt davon, dass Piraterie und Entführungsversuche durch Anti-Piraterie-Operationen vermeidbar sind und dass bis Ende 2023 die Zahl der Piratenangriffe um mindestens 80% reduziert werden kann.

Im Jahr 2020 wurden weltweit 135 Besatzungsmitglieder von ihren Schiffen entführt, 95% von ihnen im Golf von Guinea. Die Piraten stammen den Angaben zufolge aus dem Nigerdelta, wo sie auch anschließend ihre Geiseln festhalten. Das fragliche Seegebiet vor Westafrika sei dabei nur etwas ein Fünftel so groß wie der einstige Hotspot am Horn von Afrika vor Somalia.

»Wir hoffen, dass alle Parteien, die ein Interesse an einem sicheren Golf von Guinea haben, diese Erklärung unterzeichnen werden«, sagt BIMCO-Präsidentin Sadan Kaptanoglu. Es werde trotz der in den Anrainerstaaten ergriffenen Maßnahmen einige Jahre dauern, bis das Problem gelöst sei. Daher müssten in der Zwischenzeit andere Länder militärische Kapazitäten zur Verfügung stellen, um die Piraterie in diesem Gebiet aktiv zu bekämpfen.

Laut BIMCO reichen bereits zwei Fregatten mit Hubschraubern sowie ein Seefernaufklärungsflugzeug, um die Angreifer zurückzudrängen. Diese Einheiten könnten vorerst nur von anderen Lädern zur Verfügung gestellt werden, so wie es Dänemark jüngst getan hatte. Langfristig aber könnten »die Ursachen des Piraterieproblems im Golf von Guinea nur von Nigeria selbst gelöst werden«, heißt es weiter.