Niels Hartmann
Niels Hartmann (© Hartmann Group)
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Drei 2.800-TEU-Schiffe der Leeraner Reederei sollen Berichten zufolge für 67,5 Mio. $ »en bloc« nach Kopenhagen verkauft worden sein.

Am Secondhand-Markt [ds_preview]für Containerschiffe herrscht weiterhin hohe Aktivität mit einer klaren Dominanz von großen Linienreedereien auf der Käuferseite. Zu den jüngsten größeren Deals mit deutscher Beteiligung zählt Maklerangaben zufolge der Verkauf dreier Hyundai-Mipo-Typen mit je 2.824 TEU  durch die Hartmann Group in Leer.

Die »Frisia Amsterdam« (Bj. 2007), »Frisia Oslo« (Bj. 2007) und »Frisia Goteborg« (Bj. 2006) sollen für 67,5 Mio. $ en Bloc an die Maersk Line verkauft worden sein. Das liegt minimal unter dem derzeitigen Marktpreis, den WeselmannValue mit zweimal 22,8 Mio. $ bzw. 22,9 Mio. $ angibt. Eine Sprecherin der Reederei bestätigte gegenüber der HANSA nur, dass die Schiffe veräußert werden sollen, wollte zu Details und Hintergründen aber keine Aussagen machen.

Alle drei Frachter gehören Einschiffsgesellschaften, die an die Tochterfirma Hartmann Dry Cargo Germany angegliedert sind. Während die »Frisia Goteborg« bereits in Charter für Maersk unterwegs ist, sind die »Frisia Oslo« und die „Frisia Amsterdam« laut deren Fahrplänen derzeit noch für Hapag-Lloyd und CMA CGM im Einsatz.

Linien bauen Flotten aus

Maersk zählt nach MSC und zusammen mit CMA CGM derzeit zu den aktivsten Playern im Second-Hand-Markt für Containerschiffe, die entweder direkt kaufen oder Käufe von Tramp-Reedereien durch langfristige Charterverträge absichern. Letzteres soll beim Wechsel der drei Postpanamax-Schiffe »Paxi« (6.845 TEU, Bj. 2014), »Agios Minas« (6.712 TEU, Bj. 2001) und »Zante« (5.908 TEU, Bj. 2002) von Embiricos an Costamare der Fall gewesen sein. Alle drei gehen Berichten zufolge langfristig für Maersk in Fahrt.

Mit den 2.800-TEU-Schiffen können die Hartmann Reederei und mögliche beteiligte Investoren erhebliche Wertzuwächse der vergangenen Monate realisieren. Der durchschnittliche Marktpreis für 15 Jahre alte Schiffe dieses Typs hat sich Schätzungen zufolge seit Jahresanfang auf rund 24 Mio. $ mehr als verdoppelt, wobei charterfreie Anlieferung vorausgesetzt wird.

Sollten die Erlöse größtenteils bei der Hartmann Group verbleiben, wäre damit ein weiterer Grundstein für künftige Neubauprojekte gelegt. So hatte CEO Niels Hartmann kürzlich im Interview mit der HANSA angekündigt, dass sich das Unternehmen nach Gasttankerprojekten auch für Neubauten von Containerschiffen mit innovativen Antriebskonzepten interessiert.

Bündnis mit Fesco

Zudem wollen die Leeraner künftig verstärkt mit der russischen Fesco Transportation Group auf technischer Ebene zusammenarbeiten. Auf dem International Economic Forum in St. Petersburg unterzeichneten Vertreter von Fesco und der Hartmann-Gruppenfirma Intership Navigation (Zypern) vergangene Woche ein Kooperationsabkommen für die Planung und Durchführung von Dry-Dockings und Reparaturen von Schiffen der Fesco-Flotte. Darüber hinaus sollen eventuell gemeinsame Schiffskäufe in Angriff genommen werden, teilte die russische Reederei auf ihrer Webseite mit. (mph)