Der maritime Versicherer Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) will den eingeschlagenen Konsolidierungskurs für das maritime Geschäft konsequent fortführen.
Justus Heinrich, Seekasko-Experte und Head of Marine Underwriting Germany sowie Global Product Leader Hull bei AGCS bestätigt im aktuellen HANSA-PODCAST, dass die Portfolio-Anpassung noch nicht abgeschlossen ist: »Im Marine-Bereich insgesamt haben wir in den vergangenen Jahren relativ harte strategische Maßnahmen getroffen. Auf diesem Weg werden wir bleiben, es ist aber noch eine gewisse Stecke zu gehen.«
Im HANSA-PODCAST geht Justus Heinrich unter anderem auch auf den Wettbewerb maritimer Versicherer, Geopolitik und Sanktionen und die Entwicklung zu immer größeren Schiffen sowie die entsprechenden Folgen für die Sicherheit ein. Er spricht über Risiken und Herausforderungen bei der Einführung grüner Schiffstechnologien und die Folgen der Corona-Pandemie.
Ein Ausstieg aus der maritimen Versicherung ist trotz einigen Herausforderungen aktuell allerdings keine Option für die Allianz, eine Exit-Strategie gibt es laut Heinrich nicht.
In der nahen Zukunft will die AGCS unter anderem auch die Digitalisierung vorantreiben, und zwar in konkreten Projekten. Dazu zählt in der Betrachtung und Prognose von Schadenentwicklungen der Einsatz von »predictive analytics« für die Preisfindung.
Für die Allianz-Tochter geht es in einem herausfordernden Marktumfeld nicht zuletzt um Profitabilität. Dabei spielen auch Prämienerhöhungen eine Rolle. Darüber sei man in Gesprächen mit Kunden und Maklern und wolle größtmögliche Transparenz walten lassen.
Mit Blick auf die Schadenquote der Branche sagt Heinrich: »Es ist nicht viel Mathematik-Wissen nötig, um zu sehen, dass es mit internen Kosten der Versicherer plus Rückversicherungskosten schnell über 100% geht, man macht also Minus-Geschäft.« Jeder müsse selbst wissen, wie er damit umgeht, sagt er und spricht über die Strategie bei AGCS.
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