UHL Faith, Geodis
© Geodis

Der Logistiker chartert weitere Mehrzweckfrachter und Container für Abfahrten von Asien nach Europa bis Anfang 2022. So sollen Engpässe umgangen werden.

Nach vereinzelten Charterreisen [ds_preview]kündigt der französische Speditionskonzern Geodis für die kommenden Monate regelmäßige Abfahrten mit eingecharterten Schiffen auf der Fernost-Europa-Route an. Von Ende August bis Februar führt die Tochtergesellschaft der französischen Eisenbahn SNCF sieben Reisen mit »Extra-Loadern« für Container-Kunden von Shanghai direkt nach Hamburg durch – einmal pro Monat.

Zum Einsatz kommen ausschließlich Mehrzweckfrachter mit Kapazitäten von rund 1.000 TEU von Partnern aus der Projekt- und Schwergutschifffahrt, wie Matthias Hansen, Senior Vice President Global Ocean Freight bei Geodis, gegenüber der HANSA erklärt. »Die Schiffe sind alle schon durchgebucht.«

Den Anfang machen zwei F900-Eco-Lifter mit 14.100 tdw Tragfähigkeit des deutschen Carriers United Heavy Lift (UHL): die »UHL Future« und die »UHL Finesse«. Die Transitzeit wird mit 36-39 Tagen angegeben. Das angebotene Equipment umfasst ausschließlich 40-Fuß-Container (Standard und High Cube). Die erste Reise war mit der »UHL Faith« erfolgt.

»Unsere Stammkunden haben uns gefragt, ob wir noch mehr Abfahrten organisieren können, einmal für das Weihnachtsgeschäft und danach auch für das Frühjahrsgeschäft im kommenden Jahr«, so Hansen. Neben den Volumenüberhängen für die anstehende Hochsaison hätten Kunden auch noch Rückstände aus den vergangenen Monaten abzuarbeiten.

Für die Klarierung der Schiffe im Hafen werde ein Agent beauftragt. Die Importabfertigung der Ladung und die Kommunikation mit dem Terminal führe Geodis selbst durch. Die Container für den Dienst beschaffe die Spedition bei Herstellern in China, um sie dann in Europa nach Rücklieferung durch die Kunden an andere zu verkaufen. Ein Teil des Equipments behalte das Unternehmen jedoch für sich, um damit Verkehre auf der Schiene zurück nach China zu bestücken.

Der eigene Schiffsdienst wird nur in westgehender Richtung betrieben – die Rückbefrachtung aus Europa heraus übernimmt der jeweilige Reeder. Dass Geodis langfristig an einem eigenen Charter-Liniendienst auf der Asien-Europa-Strecke festhält, ist laut Hansen aber unwahrscheinlich. »Wir haben nicht vor, richtig in die Schifffahrt einzusteigen. Das Angebot ist nur als zusätzliche Alternative in der aktuell sehr angespannten Lage gedacht.«