Zur Dekarbonisierung der Flotte will Maersk ab 2024 mindestens acht große Containerschiffe in Fahrt bringen, die mit kohlenstoffneutralem Methanol betrieben werden können.
Im ersten Quartal 2024 will A.P. Moller-Maersk [ds_preview]das erste einer Serie von acht großen Containerschiffen in Fahrt bringen, die sowohl mit schwefelarmem Kraftstoff als auch mit kohlenstoffneutralem Methanol betrieben werden können. Die Schiffe werden von Hyundai Heavy Industries (HHI) gebaut und haben eine Nennkapazität von ca. 16.000 TEU. Die Vereinbarung mit HHI beinhaltet eine Option für vier weitere Schiffe im Jahr 2025.
Anfang des Jahres hatte Maersk bereits ein Feederschiff mit 2.100 TEU bei Hyundai Mipo bestellt, ebenfalls mit methanolfähigen MAN-Motoren. Die Dänen waren ansonsten bisher zurückhaltend, was die die Bestellung neuer Tonnage und die Festlegung auf eine neue Antriebstechnologien anging.
Die neue Schiffsserie wird ältere Schiffe ersetzen und jährliche CO2-Einsparungen von rund 1 Mio. t ermöglichen. »Als Branchenneuheit werden die Schiffe den Kunden von Maersk einen wirklich klimaneutralen Transport auf hoher See bieten«, erklärt die Reederei.
Maersk will die Schiffe so bald wie möglich mit kohlenstoffneutralem E-Methanol oder nachhaltigem Bio-Methanol betreiben. »Die Beschaffung einer ausreichenden Menge kohlenstoffneutralen Methanols ab dem ersten Tag der Inbetriebnahme wird eine Herausforderung sein, da dies einen erheblichen Produktionsanstieg einer angemessenen kohlenstoffneutralen Methanolproduktion erfordert, für den Maersk weiterhin Partnerschaften und Kooperationen mit relevanten Akteuren eingeht«, heißt es.
Die Schiffe werden so konzipiert, dass sie ein flexibles Betriebsprofil aufweisen, das ihnen einen effizienten Einsatz in vielen Fahrtgebieten ermöglicht. Sie werden mit einer Methanol-Antriebskonfiguration ausgestattet sein, die in Zusammenarbeit mit Herstellern wie MAN ES, Hyundai (Himsen) und Alfa Laval entwickelt wurde, was eine erhebliche Verbesserung der Technologie gegenüber der bisherigen Größenbeschränkung von etwa 2.000 TEU darstellt. Die Schiffe werden vom American Bureau of Shipping klassifiziert und fahren unter dänischer Flagge.
»Deutliches Signal für Kraftstoffhersteller«
»Wenn wir das Klimaproblem in der Schifffahrt lösen wollen, ist jetzt die Zeit zum Handeln gekommen. Dieser Auftrag beweist, dass kohlenstoffneutrale Lösungen heute in allen Segmenten der Containerschifffahrt verfügbar sind und dass Maersk der wachsenden Zahl unserer Kunden, die ihre Lieferketten dekarbonisieren wollen, verpflichtet ist. Außerdem ist dies ein deutliches Signal an die Kraftstoffhersteller, dass sich eine beträchtliche Marktnachfrage nach den grünen Treibstoffen der Zukunft abzeichnet«, sagt Maerrsk-CEO Soren Skou.
»Wir freuen uns sehr über diese Erweiterung unserer Flotte, die unseren Kunden einen einzigartigen Zugang zum kohlenstoffneutralen Transport auf hoher See bietet und gleichzeitig ihren Bedarf an wettbewerbsfähigen Slot-Kosten und flexiblem Betrieb erfüllt. Für uns ist dies der ideale große Schiffstyp, um in den kommenden Jahrzehnten einen nachhaltigen, globalen Handel auf hoher See zu ermöglichen, und nach unserem Dialog mit potenziellen Lieferanten sind wir zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, das benötigte kohlenstoffneutrale Methanol zu beschaffen«, sagt Henriette Hallberg Thygesen, CEO, Fleet & Strategic Brands, A.P. Moller – Maersk.
Ersatz für Tonnage, die das Ende ihrer Lebensdauer erreicht
Die neuen Schiffe sind Teil des laufenden Flottenerneuerungsprogramms von Maersk und ersetzen eine Tonnage von mehr als 150.000 TEU, die zwischen 2020 und dem ersten Quartal 2024 das Ende ihrer Lebensdauer erreicht und die von Maersk gemanagte Flotte verlässt.
Die Investitionsausgaben für die angekündigten Schiffe sind in der aktuellen Prognose für 2021-2022 von 7 Mrd. $ enthalten. Maersk bekräftigt außerdem seine Strategie, eine Flottenkapazität im Bereich von 4,0 bis 4,3 Mio. TEU beizubehalten, und zwar in Form einer Kombination aus von Maersk gemanagten und auf Zeit gecharterten Schiffen.