ILA-Harold-J- Daggett
ILA-Präsident Harold J. Daggett © ILA
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Die Gewerkschaft International Longshoremen’s Association, die Hafenarbeiter in den USA und Kanada vertritt, wehrt sich gegen die Automatisierung von Schiffen und Terminals und ruft Hafenarbeitergewerkschaften weltweit auf, sich anzuschließen.

Harold J. Daggett, Präsident der International Longshoremen’s Association[ds_preview], erklärt zu Schiffen ohne Besatzung: »Lasst sie nicht in ILA-Häfen von Maine bis Texas, Puerto Rico und Ostkanada einlaufen – sie werden nicht von ILA-Mitgliedern entladen oder beladen!«

»Arbeitnehmer auf der ganzen Welt werden durch die drohende Automatisierung von gierigen Unternehmen angegriffen, die nur daran interessiert sind, Geld zu verdienen und Arbeitnehmer zu eliminieren, die ihnen beim Aufbau ihres Erfolgs und ihrer Unternehmen geholfen haben«, sagt Daggett. »Das muss aufhören, und meine ILA wird alles tun, was nötig ist, um unsere Arbeitsplätze und die der Seeleute in aller Welt zu retten.«

Als ILA-Präsident handelte Daggett 2018 mit der United States Maritime Alliance (USMX) eine Sechsjahresvereinbarung aus, die jegliche Automatisierung oder automatisierte Anlagen in ILA-Häfen verhindert. Im Gegenzug verpflichtete sich die ILA, das Produktivitätsniveau über dem zu halten, was automatisierte Anlagen leisten können.

Die Gewerkschaft reagiert mit der jetzigen Erklärung auf Berichte über Unternehmen und Reedereien aus Norwegen und Japan, die Containerschiffe entwickeln und testen, die ohne Besatzung an Bord fahren sollen. »Die ILA wird kein Containerschiff ohne Besatzung abfertigen«, sagte der ILA-Chef. »Ein Unternehmen, das diese automatisierten Schiffe entwickelt, hat bereits Pläne für das automatisierte Be- und Entladen dieser Schiffe ohne Besatzung und ohne Arbeiter. Das wird unter meiner Aufsicht nicht passieren.«

Keine automatischen und keine halbautomatischen Geräte

Der aktuelle ILA-Vertrag läuft in drei Jahren aus, und ILA-Präsident Daggett will sich weiterhin dafür einsetzen, dass seine Mitglieder vor der drohenden Automatisierung geschützt werden. »Wir werden weiterhin dafür verhandeln, dass es in den ILA-Häfen keine Automatisierung und keine automatisierte Ausrüstung gibt«, so Daggett. »Und wir werden fordern, dass keine halbautomatischen Anlagen zugelassen werden. Die ILA hat die Erfahrung gemacht, dass selbst die Zulassung von halbautomatischen Anlagen der Weg für Unternehmen ist, unsere Arbeitsplätze langsam abzubauen.«

Der ILA-Vorsitzende hofft, dass sich alle US-Seeverkehrsgewerkschaften der ILA anschließen und die Zulassung autonomer Containerschiffe ablehnen. Er ist zuversichtlich, die Unterstützung des weltweiten International Dockworkers’ Council (IDC) zu gewinnen, um sich der ILA in ihrer Kampagne gegen die Abschaffung von Arbeitsplätzen an Bord von Schiffen anzuschließen.

»Mehr denn je müssen sich Hafenarbeiter aus aller Welt und alle Beschäftigten in der Seefahrt zusammenschließen, um diesen wichtigen Kampf gegen die Automatisierung zu führen«, sagte Präsident Daggett.