Bleiben Container in Los Angeles länger als nötig stehen, wird es künftig teuer: Die Hafenbehörde führt Strafgebühren ein.[ds_preview]
Knapp 80 Schiffe liegen derzeit in der San Pedro Bay auf Warteposition. Wegen des anhaltenden Abfertigungsstaus können sie nicht in den kalifornischen Doppelhafen Los Angeles/Long Beach einlaufen. Eine neue »Container Excess Dwell Fee« soll den anhaltenden Verzögerungen im Hafen selbst und im Hinterlandtransport entgegenwirken.
Die Strafgebühr für Import-Container gilt ab heute, soll aber frühestens ab dem 15. November verhängt werden, heißt es. Sie wird im Hinterland-Transport per Lkw ab dem 9. Tag fällig. Für Container, die mit der Schiene abtransportiert werden, gilt das schon ab dem 6. Tag. Mit jedem Tag erhöht sich die Gebühr in 100-$-Schritten. Am ersten Tag müssen die Verlader 100 $ zahlen. 48 Stunden zusätzlich kosten 300 $, an Standtag 14 sind es dann schon 2.100 $. Ein ähnliches Programm ist im Nachbarhafen von Long Beach geplant.
»Unser Ziel ist es nicht, Einnahmen zu erzielen«, sagte Jaime Lee, Präsident der Los Angeles Harbour Commission. »Stattdessen wollen wir erreichen, dass die Spediteure operative Änderungen vornehmen, um die Verweilzeiten zu verkürzen, unsere Terminals zu entlasten und Platz für die Schiffe zu schaffen, die auf Einfahrt in unseren Hafen warten.« Die Einnahmen sollen daher in Maßnahmen zur Effizienzsteigerung fließen, so Lee.
Etwa 40% aller Importcontainer stehen den Angaben zufolge derzeit länger als neun Tage auf den Terminals. Vor dem pandemiebedingten Importschub ab Mitte 2020 waren es im Durchschnitt nur vier Tage im Lkw-Transport und sogar nur zwei Tage auf der Schiene.