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© Wolfhard Scheer
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Die Fährverbindung über die Elbe zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel steht unter keinem guten Stern. Der neue Betreiber Elbferry hat Insolvenz beantragt.[ds_preview]

Wegen drohender Zahlungsunfähigkeit musste die Fährreederei Elbferry Insolvenz beim Amtsgericht Cuxhaven beantragen. Der Fährbetrieb soll aber zunächst aufrecht erhalten werden. Insgesamt beschäftigt Elbferry 53 Mitarbeiter.

Geschäftsführer Heinrich Ahlers hatte den Betrieb im März 2021 mit der LNG-betriebenen Fähre »Greenferry I« gestartet. Die Auslastung war infolge der Corona-Pandemie nicht wie erhofft, und auch die erheblich gestiegenen Gaspreise und ausgebliebene Corona-Hilfen sollen dem Vernehmen nach zur Zahlungsunfähigkeit geführt haben.

Weil die Reederei aber in den Sommermonaten Gewinne verbuchen konnte, unter anderem, weil das Urlaubsgeschäft mit Wohnmobilen gut anlief, glauben die Verantwortlichen weiter an das Projekt. Der vorläufige Insolvenzverwalter Berend Böhme will nun die Politik an den Verhandlungstisch holen.

Von 1999 bis 2001 pendelte bereits eine Elbfähre zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel. Dann gab es mit der Fährgesellschaft Elb-Link Fährgesellschaft einen neuen Versuch, der allerdings nach nur wenigen Monaten im November 2017 mit einem Insolvenzantrag endete.

Heinrich Ahlers, der ehemalige CEO von Buss Port Logistics, wagte den Neustart mit der 130 m langen, norwegischen Fähre »Fanafjord« (Bj. 2007), die als LNG-betriebene »Greenferry I« bis zu 212 Pkw-Einheiten oder 150 Pkw und 28 Lkw im Drei-Stunden-Takt über die Elbe befördern sollte.

Ahlers hatte Anfang 2019 im Gespräch mit der HANSA erklärt, dass man hinsichtlich der Erfolgschancen einerseits auf das Schiff setze. Dieses sei 40 m länge als die von Elb-Link eingesetzten Schiffe, außerdem schneller. Andererseits sollte die Sache auch kaufmännisch anders angegangen werden. So waren der Ankündigung des Neustarts Verhandlungen mit Speditionen vorausgegangen.