Die französische Schiffbaugruppe Naval hat das erste Schiff für eine umfangreiche niederländisch-belgische Marine-Kooperation auf Kiel gelegt.[ds_preview]

Im Frühjahr 2019 war bekannt geworden, dass der Auftrag für zwölf Minenjäger und sowie ein Set an rund 100 Drohnensystemen an das Konsortium Belgium Naval & Robotics vergeben wurde. Darin arbeiten die Naval Group aus Frankreich und der belgische ECA-Konzern zusammen. Jetzt erfolgte ein wichtiger Zwischenschritt: In Concarneau wurde das erste Schiff für das belgisch-niederländische rMCM-Programm auf Kiel gelegt, es ist für die Marine von Belgien bestimmt und soll Ende 2024 abgeliefert werden.

Details

Länge: 82,6 m
Breite: 17 m
Verdrängung: 2800 t
Höchstgeschwindigkeit: 15,3 kn
Reichweite: >3.500 sm
Besatzung: 63 Personen

Zur Zeremonie waren unter anderem auch der belgische Verteidigungsminister Michel Hofman und der niederländische Verteidigungsminister General Onno Eichelsheim gekommen. Kership, ein Gemeinschaftsunternehmen von Naval Group und Piriou, ist mit der Produktion der zwölf Schiffe beauftragt, die in Concarneau montiert werden. Die Bewaffnung wird von Piriou vorgenommen. Naval ist als Hauptauftragnehmer für den Entwurf, die Gesamtintegration sowie die Erprobung und Inbetriebnahme des Einsatzsystems (Kampfsystem und Minenabwehrsystem) verantwortlich. Die ECA-Gruppe ist als Mitauftragnehmer für das System der unbemannten Drohnen zuständig, sie werden in Ostende hergestellt. Die Wartung der Schiffe soll in Belgien »in enger Zusammenarbeit« zwischen der belgischen Marine und der Naval Group mit Unterstützung des Partners Flanders Ship Repair durchgeführt werden.

Pierre Eric Pommellet, CEO der Naval Group, sagte: »Dieses Programm ist das Ergebnis der europäischen Zusammenarbeit zwischen Belgien und den Niederlanden, an der wir mit Stolz teilnehmen. Es ist auch das Ergebnis einer soliden industriellen Partnerschaft zwischen der Naval Group und der ECA Group.«

Paysage LD BNR
© Naval Group

Claude Bultot, Leiter des belgisch-niederländischen Programms, betonte: »Wir können stolz auf dieses innovative und (r)evolutionäre Programm zur Ersetzung von Minenabwehrsystemen sein. Ziel dieses Programms ist es, die weltweite Referenz in diesem Bereich zu werden.«

Die Spezialschiffe für die Minenbekämpfung sind den Angaben der Partner zufolge die ersten, die eine Kombination aus Überwasserdrohnen – 12 m lange und 20 t schwere Einheiten–, Unterwasserdrohnen und Luftdrohnen an Bord nehmen und starten lassen können. Die Minenjäger sollen ein vollständig robotergestütztes System zur Detektion, Klassifizierung und Neutralisierung von Minen bekommen. Außerdem sollen sie Unterwasserexplosionen standhalten können und »sehr geringe akustische, elektrische und magnetische Signaturen« haben