Kollision
© Sjöräddningssällskapet
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Nach der Kollision zweier Frachtschiffe auf der Ostsee wird gegen Crew-Mitglieder der »Scot Carrier« wegen Trunkenheit, grober Fahrlässigkeit und fahrlässiger Tötung ermittelt.[ds_preview]

In der Nacht zu Montag hatte der unter britischer Flagge fahrende MPP-Frachter »Scot Carrier« (Baujahr 2012, 4.800 tdw) die deutlich kleinere »Karin Høj« (Baujahr 1977, 500 tdw) bei dichtem Nebel zwischen Ystad und Bornholm gerammt. Das im Wasserbau eingesetzte und nur 55 m lange Schiff war dabei gekentert. Ein aus Dänemark stammendes Besatzungsmitglieder konnte später von Tauchern tot aus dem kieloben treibenden Havaristen geborgen werden, von einem zweiten Mann fehlt bislang jede Spur.

Nach dem Unfall laufen die Ermittlungen. Noch ist unklar, wie es genau zu der Kollision gab. Doch offenbar war an Bord der »Scot Carrier« Alkohol im Spiel. Die Reederei Scotlines bestätigte in einem Statement, dass bei zwei Crew-Mitgliedern bei einem Drogen- und Alkoholtest unerlaubt hohe Werte festgestellt wurden. Der MPP-Frachter liegt derzeit im Hafen von Ystad, für Schiff und Besatzung war der Zusammenstoß glimpflich verlaufen.

Die Behörden in Schweden haben Ermittlungen gegen die Crew eingeleitet. Die Anschuldigungen reichen von grober Fahrlässigkeit über schwere Trunkenheit bis hin zu fahrlässiger Tötung. Zwei Besatzungsmitglieder, ein 1991 geborener Brite und ein 1965 geborener Kroate, wurden vorläufig festgenommen.

Nach Angaben der Reederei haben der Kapitän und der 1. Offizier nach der Kollision sofort reagiert und ein Rettungsboot ausgesetzt, um der Besatzung der »Karin Høj« zu Hilfe zu kommen. »Wir sprechen den Familien der beiden Seeleute unser tiefes Mitgefühl aus«, erklärten Vertreter von Scot Marine Holdings. Man werde uneingeschränkt mit den Behörden vor Ort zusammenarbeiten. Die Reederei verfolge eine strenge Drogen- und Alkoholpolitik an Bord ihrer Schiffe, heißt es.

Kollision, Karin Høj
Das Foto der schwedischen Seenotrettung zeigt die nach der Kollision kieloben liegende »Karin Høj« (© Sjöräddningssällskapet)