Trends aus der ersten Runde von Seefrachtausschreibungenfür 2022 deuten darauf hin, dass die meisten Verträge für 2022 auf Rekordniveau liegen werden.[ds_preview]
Im Handel zwischen China und Nordeuropa liegt der Durchschnitt der eingegangenen Gebote bei 11.900 $ pro FEU, was für alle Verlader einen erheblichen Anstieg im Vergleich zu den im Jahr 2021 unterzeichneten langfristigen Verträgen bedeutet. Es gibt laut Daten der Analysten von Xeneta jedoch eine große Bandbreite an Angeboten, je nachdem, wer das Angebot macht und wie die Bedingungen aussehen.
Der Verkehr zwischen China und den USA befindet sich in einem viel früheren Stadium des Ausschreibungsverfahrens, und der Markt ist noch nicht gefestigt. Erste Anzeichen deuten jedoch auf durchschnittliche Gebote von 5.700 $ pro FEU hin.
Xeneta hat bei den Seefrachtausschreibungen drei Preiskategorien ausgemacht. So kommen die niedrigsten Angebote von Carriern, die im Gegenzug aber von den Verladern verlangen, entweder längeren Vertragslaufzeiten oder umfassenderen Logistikvereinbarungen zuzustimmen. Im mittleren Bereich liegen die eher traditionellen Angebote von Reedereien. Die höchsten Preise werden von Spediteuren aufgerufen, obwohl auch sie teils wettbewerbsfähige Tarife im Vergleich zu den Reedereien anbieten.
»In Anbetracht dieser Preise verdienen die Verladereinen viel besseren Service«
»Die absolute Höhe der langfristigen Raten mag zwar verblüffen, aber die Tatsache, dass sie dem Spotmarkt folgen, sollte nicht überraschen, da die lang- und kurzfristigen Märkte korreliert sind. Es mag zwar verlockend sein, den niedrigsten Preis zu nehmen, aber die Unterschiede in den Angeboten bedeuten, dass die Auswirkungen auf die gesamte Lieferkette berücksichtigt werden sollten – es gibt keine Einheitslösung«, sagt Xeneta-Chefanalyst Peter Sand.
»Für die Verlader stellt sich die Frage, ob es echte Alternativen zu diesen rekordverdächtigen Raten gibt. Oder sind sie den Reedereien ausgeliefert, die ihre derzeitige Machtposition genießen«, fragt Sand. »In Anbetracht dieser viel höheren Preise verdienen die Verlader jedoch einen viel besseren Service. Dazu gehört, dass die Container innerhalb einer angemessenen Zeit, im gewünschten Hafen und zum vereinbarten Preis ankommen.«