Die unter anderem im MPP-, Shortsea- und Projektlogistik-Markt aktive Leeraner Ems-Fehn-Group baut ihr Geschäft im prestigeträchtigen Yacht-Transport aus.[ds_preview]

Wie das ostfriesische Unternehmen jetzt bestätigte, wird für die Tochter Global Boat Shipping ein neues Büro im Mittelmeerraum eröffnet, nachdem das vergangene Jahr mit mehr als 600 Yacht- und Boot-Transporten abgeschlossen worden war. »Wir haben in den vergangenen Monaten einen stetigen Anstieg der Nachfrage verzeichnet«, sagte Geschäftsführer Michel Wirt. »Alle Zeichen deuten darauf hin, dass sich dieser Trend 2022 fortsetzt.«

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© Ems-Fehn Group

GBS hat bislang Büros unter anderem im ostfriesischen Leer sowie in Elmshorn. Zu den Kunden zählen neben privaten Eignern auch Hersteller von Freizeitbooten. Yacht-Transporte haben sich für viele MPP-Reeder und Projektlogistiker zu einem immer wichtigeren Geschäft entwickelt. Unabhängig von eindrucksvollen Foto-Motiven bietet der Markt viele Umsatz-Chancen. Zum Teil gibt es eigene Abteilungen nur für dieses Geschäft. Neben Ems-Fehn gehören unter anderem die Reedereien BBC Chartering aus Leer oder AAL Shipping, Spliethoff und Wagenborg zu den aktiven Akteuren in dem Bereich.

»Heute verschiffen wir im Monat mehr Yachten als noch vor gar nicht allzu langer Zeit im gesamten Jahr«, bestätigt Wirt. 2021 gab es ein Plus von rund 50% im Vergleich zu 2019. GBS komme dabei die Zugehörigkeit zur EMS-Fehn-Group zugute, so der Geschäftsführer. Zur Gruppe gehören mittlerweile 19 Schifffahrts- und Logistik-Unternehmen in zehn Ländern Europas.

Schub durch Corona-Pandemie

Einen besonderen Schub habe die Yachttransport-Branche durch die Covid-19-Pandemie erhalten, so Wirt weiter: »In Zeiten eingeschränkter Reise- und Kontaktmöglichkeiten haben viele die Vorzüge eines Urlaubs auf der eigenen oder einer gecharterten Yacht für sich entdeckt.« Bei den verschifften Einheiten ist der Anteil kleinerer Boote gestiegen.

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© Ems-Fehn Group

Unabhängig von der Pandemie gab es für GBS – wie für alle Marktteilnehmer – in den vergangenen Monaten einige Herausforderungen. Dazu zählten beispielsweise die Blockade des Suezkanals durch das havarierte Containerschiff »Ever Given« und verstopfte Häfen an den US-Küsten. »Häufig genug mussten wir außergewöhnliche Wege gehen, damit die Yachten unserer Kunden doch noch einigermaßen pünktlich ans gewünschte Ziel gelangten«, berichtet Wirt.

Neue Technik, mehr Personal

Um dem gestiegenen Auftragsvolumen gerecht zu werden, setzt GBS gemeinsam mit Schwesterfirmen der EMS-Fehn-Group seit Kurzem auf eine neue Software. Manfred Müller, der CEO der Gruppe, sagt: »Eine Vielzahl weltweiter Transporte zu planen, zu koordinieren und erfolgreich abzuschließen, funktioniert nicht ohne die richtige Technik.«

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Manfred Müller, CEO der Ems-Fehn-Gruppe (Foto: Ems-Fehn Group)

Zum Wachstum von GBS soll zudem eine neue Niederlassung beitragen, die das Unternehmen schon bald im Mittelmeerraum eröffnen will. »Auch wenn andere Regionen an Bedeutung gewonnen haben, gehört das Mittelmeer weiter zu unseren wichtigsten Märkten,« sagt Geschäftsführer Wirt. Den genauen Standort gibt er noch nicht preis, betont aber: »Wir werden in einem sehr beliebten Revier vertreten und damit noch näher an unseren Kunden sein.« Zugleich soll das Team in Elmshorn größer werden. »Für unser dortiges Büro suchen wir zusätzliche Schifffahrtskaufleute und Logistiker, die Lust auf einen spannenden Markt, ein tolles Produkt und nette Kollegen haben.«