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In der Erwartung, das sich der Markt im Jahresverlauf abkühlen wird, steigt die Aktivität am Container-Chartermarkt. Viele Eigner warten aber noch ab. [ds_preview]

Derzeit sind die Aussichten allerdings noch bestens: Die globalen Engpässe in den weltweiten Transportketten, die starke Nachfrage bei gleichzeitigem Mangel an verfügbarer Tonnage spielen den Eignern weiter in die Karten. Sie haben die Wahl, ob sie zu guten Bedingungen verchartern oder die gestiegenen Schiffswerte nutzen, um am Secondhand-Markt Kasse zu machen.

Hapag-Lloyd zahlt 55 Mio. $ für alten Panamax

So zahlt die Hamburger Linienreederei Hapag-Lloyd satte 55 Mio. $ für die »Chesapeake Bay« (4.253 TEU), eines der raren, wenn immerhin schon 19 Jahre alten Panamax-Schiffe, an Eastern Pacific von Idan Ofer. Der Preis liegt deutlich über Marktwert, den VesselsValue mit knapp 48 Mio. $ angibt.

Das geringe Angebot lässt in einer traditionell schwachen Marktphase sogar die Raten steigen. Der vom Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler (VHBS) herausgegebenen New ConTex kletterte im Wochenverlauf auf 2.769 Punkte (+3,6%).

Abschlüsse bleiben rar, weil weiter kaum Schiffe verfügbar sind, vor allem in den Post-Panamax- und Panamax-Segmenten. So richtet sich die Aufmerksamkeit des Marktes zwangsläufig auf kleinere Einheiten unterhalb von 3.000 TEU.

 

Für die »Carpathia« (Baujahr 2003, 2.824 TEU) zahlt Pasha in Fernost 42.000 $/Tag über 3 Jahre. Einen weiteren Ratenanstieg auf bis zu 45.000 $ in den kommenden Wochen für längere Zeiträume halten Makler für wahrscheinlich.

Im Feederbereich zögern viele Eigner dem Vernehmen nach und hoffen auf attraktivere Konditionen. Derzeit zahlen Charterer für die klassischen 1.700er gut 30.000 $/Tag bei dreijährige Laufzeiten und bis zu 80.000 $/Tag für kurze Spot-Geschäfte von bis zu 6 Monaten. Auch hier sind noch Steigerungen möglich. Ähnlich ist die Ausgangssituation für die kleineren Feeder.

East Swire hat sich in Asien die »Talisker« (Baujahr 2001, 1.129 TEU) für kurze 1-2 Monate für 36.000 $/Tag gesichert. Eine deutlich längere Laufzeit von 24-26 Monaten bei ONE führt bei der »Contship Era« (Baujahr 2009, 1.118 TEU) zu einem Abschlag und einer Tagesrate von 26.000 $. Angesichts einer immer kürzer werdenden Liste verfügbarer Schiffe dürften die Eigner vermehrt längere Charterperioden um die drei Jahre durchsetzen können, meint der VHBS.

Repräsentative Fixtures

Fixtures 2-22
© HANSA

Auch auf dem Ladungsmarkt klettern die Preise, Freightos notiert für das Fahrtgebiet Asien-US-Westküste sogar ein deutliches Plus von 16% bei jetzt 14.572 $/FEU. Zur US-Ostküste gab es immerhin noch eine Steigerung um 6% auf 17.476 $/FEU. Beide Werte liegen weit über den Raten zur gleichen Zeit des Vorjahres. Der Gesamtindex FBX konnte um 7% auf 9.500 $/FEU zulegen. »Chinese New Year« wirft bereits seine Schatten voraus.

Etwas moderater ist die Entwicklung bei Drewry. Der WCI beendete die vergangene Woche mit 1,4% im Plus und notiert bei 9.544,66 $/FEU. Das sind 82% über Vorjahr. Die Pazifik-Raten stiegen hier nur um 1% bzw. 2%. Höher fiel der Anstieg auf der Strecke zwischen Schanghai und Rotterdam mit 3% (14.028 $/FEU) aus. Lediglich der SCFI zeigte Zeichen der Schwäche – der Hauptindex für die Frachtverkehre ex-Asien erlitt erstmals seit zwei Wochen wieder Einbußen, fiel allerdings nur leicht um -15 auf jetzt 5.094,36. (KF)