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Nach den MV Werften könnte auch der Mutterkonzern Genting Hongkong in die Insolvenz folgen. Der Aktienhandel an der Börse wurde bereits ausgesetzt.[ds_preview]

Ohne eine Sanierungslösung wolle der Vorstand möglicherweise eine vorläufige Liquidierung des Unternehmens beim zuständigen Gerichtshof in Bermuda einreichen, heißt es in einer Investorenmitteilung von Genting Hongkong. Das britische Überseegebiet ist der offizielle Firmensitz des Kreuzfahrtunternehmens. Dies sei der finanziellen Situation des Unternehmens geschuldet.

Das Landgericht Schwerin hatte gestern einen Eilantrag Gentings auf Auszahlung eines Kredits abgelehnt. Der Konzern habe nicht hinreichend darlegen können, dass er ohne die Auszahlung der 78 Mio. € in einer existenziellen Notlage sei, sagte die Richterin. Mit dem Geld sollte eine drohende Liquiditätslücke geschlossen werden.

Am vergangenen Montag hatte Genting die MV Werften mit ihren Standorten in Stralsund, Rostock und Wismar sowie die Lloyd Werft in Bremerhaven in die Insolvenz geschickt. Nun droht der Muttergesellschaft das gleiche Schicksal. Ein Antrag auf »Liquidation der Gesellschaft« am zuständigen Gericht auf Bermuda ist mit einem Insolvenzantrag vergleichbar. Ziel wäre eine Restrukturierung der Finanzen unter Aufsicht eines Verwalters.

Denn auch die beteiligten Banken, heißt es in der Mitteilung, hätten die Auszahlung aus Kreditlinien über insgesamt 81 Mio. $ verweigert. Diese Summe sei ebenfalls Teil der Finanzierungsvereinbarung zum unvollendeten  Kreuzfahrtschiff »Global One«, heißt es. Damit seien alle Bemühungen gescheitert, Geldreserven zu heben.