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Das niederländische Unternehmen Van Oord lässt aktuell ein Installationsschiff für die Windenergiebranche auf chinesischen Werft Yantai CIMC Raffles bauen – erstmals mit einem Methanol-Antrieb.[ds_preview]

Den Auftrag über die Lieferung der Methanol-Motoren hat der finnische Technologiekonzern Wärtsilä erhalten. Es handelt sich dabei um fünf Wärtsilä 32-Motoren, die der Neubau bekommen soll. Ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist das Methanol-Kraftstoffversorgungssystem. Laut Wärtsilä ist der Auftrag im Dezember 2021 erteilt worden und wird im ersten Quartal 2022 in das Auftragsbuch aufgenommen. Die Auslieferung der Ausrüstung sei für Anfang 2023 geplant.

Laut eigenen Angaben verfügt der Hersteller, der 2015 den ersten von vier Motoren der »Stena Germanica« auf Methanol umgestellt hat, bereits über mehrere Jahre Erfahrung mit diesem Kraftstoff.

Das neue Schiff soll nach Angaben der Reederei »das größte seiner Art«. Im Vergleich zur »Aeolus« aus der van-Oord-Flotte hat der Neubau 88% mehr Deckfläche und über 80% mehr Hebekapazität. In Auftrag gegeben wurde das 175 m lange Schiff bei der Yantai CIMC Raffles Shipyard in China, das Design stammt vom Konstruktionsbüro Knud E. Hansen. Nach der geplanten Ablieferung im Jahr 2024 soll der noch namenlose Neubau unter niederländischer Flagge fahren. Die Niederländer sicherten sich zudem eine Option auf ein zweites Schiff dieser Art.

Kooperation mit CIMC Raffles

Wärtsilä hat außerdem vor Kurzem eine langfristige strategische Kooperationsvereinbarung mit der chinesischen Werft Yantai CIMC Raffles unterzeichnet. Die Zusammenarbeit zielt auf die Konzeption und Entwicklung zukunftssicherer Lösungen für Schiffsneubauten ab. Dazu gehöre auch der Einsatz künftiger kohlenstofffreier Kraftstoffe und anderer integrierter Technologielösungen, heißt es.

Das Projekt für van Oord für den Transport und die Installation der nächsten Generation von 20-MW-Windturbinen ausgelegt. An Bord wird es einen Huisman-Kran mit 3.000 t Kapazität geben. Die vier jeweils 126 m langen Hubbeine sollen Arbeiten in Gewässern mit einer Tiefe von bis zu 70 m ermöglichen.

Das Hubschiff kann mit Methanol betrieben werden. An Bord gibt es eine Emissionskontrolltechnologie (selektive katalytische Reduktion), um die NOx-Emissionen »auf ein absolutes Minimum« zu reduzieren. Ein installiertes 5.000-kWh-Batteriepaket soll Spitzenlasten abfedern und Energie speichern, um den Kraftstoffverbrauch zu senken.

Wärtsilä wird außerdem ein Paket Strahlruder für das Van Oord-Schiff liefern. Dies sei der siebte Auftrag für Wärtsiläs Strahlruder für ein Offshore-Windenergie-Installationsschiff im Jahr 2021.