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Schon Anfang März könnte die Lloyd-Werft aus der Insolvenz entkommen und unter einem neuen Eigner durchstarten. Insolvenzverwalter Christoph Morgen macht Hoffnung.[ds_preview]

Die Retter könnten aus dem Nahen Osten stammen. Vor Wochen war bereits bekannt geworden, dass eine Investorengruppe aus den Arabischen Emiraten (VAE) Interesse an dem Traditionsbetrieb bekundet hat. Jetzt soll Al Seer Marine aus Abu Dhabi ein erstes konkretes Übernahme-Konzept vorgelegt haben.

Laut Insolvenzverwalter Christoph Morgen liegen insgesamt drei Angebote vor, die er nun prüfen werde. Die arabischen Bieter wollen demnach den Bremerhavener Standort einschließlich aller 230 Mitarbeiter, der Besitzgesellschaft und der Betriebsgesellschaft komplett übernehmen. Nur für letztere war Insolvenz angemeldet worden. Die Gesellschaft plant in Bremerhaven Wartung und Neubau von Megayachten, heißt es.

Ein Vertrag mit Al Seer Marine könnte bereits Anfang März unterzeichnet werden, so Morgen. Sollte dies gelingen, könnte auch der Insolvenzantrag zurückgezogen werden. Dieser war Anfang Januar von der MV Werften-Gruppe gestellt worden, zu der auch die Lloyd Werft gehört. Nach Morgens Ansicht sei der Insolvenzantrag nicht nötig gewesen, die Werft sei liquide.

Unter den Interessenten sind zudem die Rönner-Gruppe sowie ein bislang nicht genannter Bieter. Diese beiden würden offenbar das Insolvenzverfahren fortführen und die Besitzgesellschaft der Lloyd-Werft und einen Teil des Personals aus einer Transfergesellschaft übernehmen, berichtet das Regionalmagazin »buten un binnen«.

Für die drei MV-Standorte in Stralsund, Rostock und Wismar zeichnet sich dagegen noch keine zeitnahe Lösung ab, berichtete Morgen. Die Insolvenz war ausgelöst worden, nachdem Land und Bund dem vorherigen Eigner, der Genting Gruppe aus Hong Kong, weitere finanzielle Hilfen verweigert hatten. Genting hatte daraufhin selbst für die Holding und die Kreuzfahrttöchter die Abwicklung beantragt.