Andreas Schell, CEO von Rolls-Royce Power Systems © RRPS
Andreas Schell, CEO von Rolls-Royce Power Systems (© RRPS)
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Der Rolls-Royce-Geschäftsbereich Power Systems blickt zufrieden auf das Jahr 2021 zurück, in dem er seinen Umsatz um drei Prozent steigern konnte.[ds_preview]

Das in Friedrichshafen sitzende Unternehmen hat einen Gewinn von rund 282 Mio. € erwirtschaftet (2020: 212 Mio. €). Damit entwickelt sich das Ergebnis deutlich in Richtung des Niveaus im Vor-Pandemiejahr 2019, hieß es anlässlich der Jahresbilanz-Vorstellung. Der bereinigte Umsatz wuchs von 3,08 Mrd. € auf 3,20 Mrd. €. Die bereinigte Umsatzrendite stieg auf 8,8 % (2020: 6,5 %). Damit habe der Rolls-Royce-Geschäftsbereich trotz herausfordernder Rahmenbedingungen im zweiten Pandemiejahr seinen Gewinn deutlich gesteigert. Einen hohen Anstieg habe es im Auftragseingang, dieser ist um 24 % auf 3,8 Mrd. € im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. Der Auftragsbestand erreichte zum Jahresende die Rekordhöhe von 3,4 Mrd. €, berichtete CEO Andreas Schell.

Parallel habe Power Systems bei der Neuausrichtung des Unternehmens zum Anbieter nachhaltiger, integrierter Systemlösungen für Antrieb und Energie »wichtige Meilensteine erreicht« und werde einen dreistelligen Millionenbetrag in nachhaltige Technologien investieren.

Weg zu mehr Nachhaltigkeit

Power Systems hat mit der Einführung einer Matrixstruktur im April 2021 das Unternehmen in vier Geschäftseinheiten neu organisiert. Neben dem bestehenden Geschäft in »Mobile Power Solutions« und »Stationary Power Solutions« gibt es nun mit »Power Solutions for Greater China« eine Geschäftseinheit für den chinesischen Markt. Die neue Einheit »Sustainable Power Solutions« befasst sich ausschließlich mit dem Ausbau der nachhaltigen und klimafreundlichen Systemlösungen über alle Anwendungsgebiete hinweg.

Im Rahmen der Net-Zero-Strategie von Rolls-Royce hatte Power Systems 2021 mit »Net Zero at Power Systems« einen konkreten Fahrplan zur Klimaneutralität veröffentlicht. So sollen ab dem Jahr 2030 alle neu ausgelieferte Produkte die Treibhausgasemissionen des Produktportfolios im Vergleich zum Jahr 2019 um 35 % reduzieren.

Wasserstoff als Baustein

Wie Power System mitteilt, werden in Berlin und Friedrichshafen Lösungen auf der Basis von Wasserstoff als Treibstoff der Zukunft entwickelt. »Wir sehen uns nicht nur als Hersteller von Produkten, die mit Wasserstoff betrieben werden, sondern betrachten in unserer Entwicklung das gesamte Wasserstoff-Ökosystem, ganz im Sinne integrierter Gesamtlösungen«, erklärte Andreas Schell.

Das mtu-Brennstoffzellenelement für klimaneutrale Energieversorgung ist bei der UN-Klimakonferenz COP 26 in Glasgow Ende des Jahres 2021 erstmals vorgestellt worden. Ein Brennstoffzellen-Demonstrator ist in Friedrichshafen im laufenden Betrieb. Ab dem Jahr 2025 soll es serienmäßig hergestellte Brennstoffzellensysteme im Megawattbereich geben.

web Rolls Royce Power Systems Fuel Cell at COP 26
Brennstoffzelle in Glasgow © RRPS

Für den Umbau eines Terminals im Hafen Duisburg stellt Power Systems beispielsweise im Rahmen eines Leuchtturmprojekts die ersten wasserstoffbetriebenen mtu-Energieversorgungssysteme zur Verfügung. Drei mtu-Brennstoffzellensysteme und zwei mit Wasserstoff betriebene mtu-Blockheizkraftwerke sollen das neue Containerterminal ab 2023 mit CO2-freier Energie versorgen.

Investitionen 2021

Power Systems hat im Jahr 2021 Investitionen in Höhe von rund 120 Mio. € in seine 20 wichtigsten Projekte getätigt, hieß es. Dazu gehört auch ein neuer Prüfstand für Motoren in China, mit dem das Unternehmen die Präsenz vor Ort weiter erhöht. Mehrere Partnerschaften sollen zudem die vielfältige Transformation zum Lösungsanbieter verdeutlichen. Zusammen mit der Investmentgesellschaft SDCL zum Beispiel wird Rolls-Royce komplette Energielösungen für Kunden anbieten, die selbst die Anlagen weder besitzen noch betreiben. Im September 2021 verkündeten Rolls-Royce Power Systems und der Yachthersteller Ferretti eine vertiefte Partnerschaft in der Entwicklung nachhaltiger Lösungen für moderne Yachten. Mit NautiQ wurde ein neues Schiffsautomationssystem von der Brücke zum Propeller vorgestellt, das auf die Übernahme des früheren Unternehmens Servowatch zurückgeht.