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Nachdem der geplante Verkauf nach Russland gescheitert war, hat der britische Konzern Rolls-Royce jetzt den Verkauf von Bergen Engines an die Langley Holdings besiegelt.[ds_preview]

Im August waren die Pläne bekannt geworden, nun konnten die Verhandlungen abgeschlossen werden: Rolls-Royce gab heute den Verkauf des Geschäftsbereichs Bergen Engines für einen Unternehmenswert von 63 Mio. € bekannt.

Die 1975 gegründete Langley Holdings mit Hauptsitz im Vereinigten Königreich ist ein weltweit tätiger, familiengeführter Maschinenbaukonzern mit Hauptniederlassungen in Deutschland, Italien, Frankreich und dem Vereinigten Königreich sowie in den USA. Die Gruppe beschäftigt rund 4.600 Mitarbeiter. Die Aktivitäten umfassen die Herstellung von Stromversorgungssystemen, Verpackungsmaschinen, Elektromotoren und Generatoren sowie die Fertigung sicherheitskritischer mechanischer Anlagen, etwa für das britische Verteidigungsministerium.

Die Verkaufserlöse in Höhe von 91 Mio. € aus der Transaktion sollen zusammen mit 16 Mio. € an Barmitteln, die bei Bergen Engines verbleiben, zur Sanierung der Bilanz verwendet werden. So solle das mittelfristige Ziel »der Rückkehr zu einem Investment-Grade-Kreditprofil« unterstützt werden. Im Jahr 2020 erwirtschaftete Bergen Engines einen Umsatz von rund 200 Mio. €. Das Unternehmen beschäftigt weltweit mehr als 900 Mitarbeiter, davon 650 im Hauptwerk in Hordvikneset.

Der Konzern Langley Holdings – der über Tochtergesellschaften unter anderem auch in Deutschland vertreten ist – übernimmt damit den Geschäftsbereich Bergen Engines für mittelschnelllaufende Flüssigkraftstoff- und Gasmotoren. Langley finanziert die Transaktion sowie den Bedarf an Betriebskapital früheren Angaben zufolge aus bestehenden Barreserven.

Es ist der zweite Anlauf von Rolls-Royce, den Geschäftsbereich »nach einer strategischen Überprüfung« abzugeben. Im Februar war eine Vereinbarung mit der TMH Group aus Russland unterzeichnet worden – seinerzeit ging es noch um einen Wert von 150 Mio. €. Schon im März wurde das Projekt allerdings auf Eis gelegt, nachdem norwegische Behörden »nationale Sicherheitsbedenken« geäußert hatten und ein Veto nicht ausgeschlossen werden konnte.