3.746 Seeleute bekommen Impfung im »Duckdalben«

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Nach zehn Monaten und 3.746 Impfungen von Seeleuten im Hamburger Seemannsclub Duckdalben ist Christina Wulf, ärztliche Leiterin des Mobilen Impfteams der Stadt Hamburg, »von Bord« gegangen.[ds_preview]

Die Ärztin war bis Ende April dabei. Seit dem 1. Mai stehen die mobilen Impfteams zwar noch unter senatlicher Regie. Die Durchführung obliegt nach einer Ausschreibung aber nun einer anderen Einrichtung. Damit endet auch Christina Wulfs Arbeit im Seemannsclub.

Am 28. Juni 2021 startete die erste Impf-Aktion Hamburgs im Seemannsclub, damals im Beisein von Sozialsenatorin Melanie Leonhard und Wirtschaftssenator Michael Westhagemann. Am Tag des Seefahrers hatten die Deutsche Seemannsmission und der Verband Deutscher Reeder (VDR) eingeladen: Erstmals erhielten Seeleute ihre Impfung.

Der Wechsel des Anbieters bedeutet nun aber keinen Stopp der Impf-Aktion für Seeleute: Sie wird in Kooperation mit dem neuen von der Stadt Hamburg beauftragten mobilen Impfteam im Seemannsclub fortgesetzt, wie heute bekannt gemacht wurde.

Ab Dezember 2020 leitete Christina Wulf bis zu 30 mobile Impfteams mit 200 medizinischen Mitarbeitenden, hinzu kamen weitere 250 MitarbeiterInnen im Bereich Verwaltung und Organisation. Siehatte den Seemannsclub als eine der ersten mobilen Stationen speziell für die Seeleute in die Hamburger Impf-Geographie eingezeichnet: »Es war für mich als Ärztin auch persönlich ganz wichtig. Jedem und Jeder die Möglichkeit zu geben, sich impfen zu lassen.« Dazu gehörte, die Hemmschwelle so niedrig und den Weg zum »Piks« so kurz wie möglich zu machen.

Viel unterwegs

Christina Wulf ging im Auftrag des Senates auch dahin, wo das »Ja« zu den Impfstoffen  AstraZeneca, BioNTech oder Johnson&Johnson leichter fiel als anderswo. Sie und ihr Team waren viel unterwegs: Zunächst in den Pflegeheimen der Stadt Hamburg, im weiteren in Vereinen, Kirchen, Moscheen, in Pubs, bei Veranstaltungen wie der Altonale, an den Kreuzfahrtterminals, in Einkaufszentren und mehrmals in der Elbphilharmonie. Und eben auch im Seemannsclub Duckdalben. »Wir wollten auch denen eine möglichst unbürokratische Gelegenheit geben, sich impfen zu lassen, die sonst wenig Zugang zu Impfangeboten haben«, sagt die Ärztin. Es lag daher nahe, auch im Seemannsclub anzudocken: »Hier fand sich die perfekte Kombination: Die Seeleute kennen den Club und vertrauen ihm. Hier bekamen sie ihre Impfung und wurden dazu beraten und betreut.«

Anke Wibel, die Leiterin des Clubs, sagte heute: »Seeleute waren trotz der Pandemie weltweit für uns alle im Einsatz und sind es noch. Da ist es folgerichtig, dass die Seemannsmission für sie fordert, sie als key workers in einem ›systemrelevanten Beruf‹ anzuerkennen und ihnen eine priorisierte Impfung zu ermöglichen.«