MSC bleibt auf dem Secondhand-Markt äußerst aktiv und sichert sich weitere drei Schiffe. Der Vorbesitzer CMB soll 150 Mio. $ für die High-Reefer-Einheiten bekommen.[ds_preview]
Die weltgrößte Linienreederei Mediterranean Shipping Company (MSC) hat ihrem Allianzpartner Maersk offenbar ein Schnippchen am Secondhand-Markt geschlagen. Maklern zufolge hat das Unternehmen drei 2.592-TEU-Schiffe mit Eisklasse 1A und einer hohen Anzahl (60%) von Kühlcontainer-Anschlüssen (740 TEU) gekauft, die bei Maersk zu den Arbeitspferden in den Reefer-Diensten ab Zentralamerika gehören.
Es handelt sich um die bei Hyundai Heavy Industries gebauten »Maersk Niagara« (Baujahr 2008), »Maersk Niamey« (2009) und »Maersk Nijmegen« (2009). MSC soll dem bisherigen Eigner des Trios – der Antwerpener Compagnie Maritime Belge (CMB) der Familie Saverys – dem Vernehmen nach 150 Mio. $ en bloc zahlen.
Heruntergebrochen auf das einzelne Schiff liegt der Preis zwar unter aktuellen Bewertungen für charterfreie Schiffe dieses Typs. Clarksons Platou taxiert den Marktwert 15 Jahre alter 2.500-TEU-Frachter auf 52 Mio. $. Jedoch ist zu berücksichtigen, dass die drei genannten Einheiten noch längere Zeit bei Maersk beschäftigt sind.
Einer der Frachter wird im September, einer im Januar und der dritte erst im kommenden März von den Dänen zurückgeliefert. Zwei werden derzeit auf der Route von Zentralamerika nach Nordeuropa eingesetzt, einer auf der Strecke von der Karibik zur US-Ostküste.
Alle drei Schiffe fuhren bei Maersk einst in dem Reefer-Direktdienst »Ecubex« von Ecuador nach Russland, der kürzlich eingestellt wurde. Für MSC würde der Einsatz der Schiffe auf genau dieser Route Sinn machen. Denn nach Informationen von Agenten ist die Aponte-Reederei derzeit noch der einzige reine Container-Carrier, der den wichtigen Bananen-Trade von Ecuador nach St. Petersburg bedient. Alle anderen Linien hatten sich nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine schrittweise aus dem Russlandgeschäft zurückgezogen.