Der Chartermarkt verharrt in relativer Ruhe. Zwar steigt die Nachfrage nach Tonnage, doch gerade die Linien warten die weitere Entwicklung lieber ab.[ds_preview]
Die hohen Kraftstoffkosten könnten »slow steaming« weiter befördern. Vor wichtigen Häfen nehmen die Schiffsstaus wieder zu, zuletzt auch in Nordeuropa. Beides hält den Container-Chartermarkt auf Spannung und die Raten hoch, auch wenn es zuletzt eher geringe Aktivitäten und nur wenige Abschlüsse gegeben hat.
Die großen Linienreedereien warten derzeit noch ab, bis sie mehr Klarheit darüber haben, ob sie die benötigte Tonnage eher kaufen oder doch einchartern sollen. Nicht alle sind bereits so wild entschlossen wie Branchenprimus MSC – die Aponte-Reederei hat nach ihren jüngsten Akquisitionen bereits mehr als 200 Secondhand-Schiffe in knapp zwei Jahren ans eigene Kontor geholt.
Geht es um reine Charter-Abschlüsse, wird zwischen Ratenhöhe und Laufzeit weiter gerungen. In den größeren Segmenten ist kaum Tonnage zu bekommen, demzufolge werden auch keine Abschlüsse publik. Die meiste Aktivität gibt es im Feeder-Segment.
Die »Green Ace« (Baujahr 2005, 1.740 TEU) hat bei Allseas eine Beschäftigung für 23-25 Monate in Asien gefunden. Die Rate bleibt ungenannt. Die »Bright Laem Chabang« (Baujahr 2007, 1.150 TEU) bekommt bei Cosco über 23-25 Monate 31.000 $/Tag. Hapag-Lloyd zahlt für den Feeder »Wega« (Baujahr 1996, 750 TEU) für kurze 3-8 Monate im Mittelmeer 17.700 $/Tag, während die noch kleinere »Bohai Star« (Baujahr 2000, 706 TEU) bei ASL für 18-20 Monate immerhin 28.000 $/Tag verdient.