Dennis Nagel, Erlend Sommerfelt Hauge und Maximilian Otto Oceanis
V.l.n.r.: Dennis Nagel, Erlend Sommerfelt Hauge und Maximilian Otto © Oceanis
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Die in Hamburg ansässige Finanzierungsplattform Oceanis, die Schiffseigner und Kreditgeber zusammenbringt, hat seit ihrem Start 200 Mio. $ an Finanzierungstransaktionen abgeschlossen. Die Gründer sehen heute »mehr Projekte als je zuvor«.[ds_preview]

Die Plattform wird nach Angaben des Unternehmens bereits von über 100 Reedern genutzt und verzeichnet seit 2021 einen starken Anstieg der eingereichten Projekte. Zu den Kreditgebern, die die Plattform nutzen, gehören traditionelle Schifffahrtsbanken, asiatische Leasinggesellschaften und alternative Kreditfonds aus aller Welt. In den drei Jahren ihres Bestehens seien bereits mehr als 2 Mrd. $ an indikativen Angeboten für die verschiedenen Projekte abgeben worden.

Oceanis wurde entwickelt, um den Prozess für Schiffseigner, die eine Fremdfinanzierung für ihre Projekte anstreben, zu beschleunigen, zu standardisieren und zu vereinfachen. Durch die Kombination von Technologie und Beratung »hinter den Kulissen«, soll sichergestellt werden, dass die geprüften Projekte den Fremdfinanzierungsanbietern in einem Format vorgelegt werden, das sie leicht bewerten können. In der Regel gehen die Term Sheets für tragfähige Projekte innerhalb von drei Tagen ein.

»Pool an Finanzierungsmöglichkeiten erheblich erweitert«

Maximilian Otto, Mitbegründer und Geschäftsführer: »Oceanis hat den Pool an Finanzierungsmöglichkeiten für den typischen Reeder erheblich erweitert und eine größere Auswahl an Fremdkapitalgebern auf tragfähige Projekte aufmerksam gemacht als je zuvor. Unsere optimierten Prozesse ermöglichen einen schnellen Zugang zum Markt und eine zuverlässige Vergleichbarkeit der verfügbaren Finanzierungen. Indem wir die Vorlaufzeiten verkürzen, senken wir die Kosten für alle Beteiligten.«

»Wir haben den Kreditantragsprozess standardisiert, um es Schiffseignern, die nach Finanzierungsmöglichkeiten suchen, zu erleichtern, die Finanzierungsbedingungen zu optimieren, indem sie den globalen Markt durchsuchen. Schiffseigner erhalten in der Regel erst recht spät im Kreditantragsprozess indikative Kreditkonditionen und Margenvorschläge. Die Nutzung von oceanis hilft, den Prozess der Finanzierung eines Projekts zu beschleunigen«, so Otto weiter, der die Plattform auch im Herbst 2019 auf dem HANSA-Forum vorgestellt hatte. Anfang 2019 war Oceanis an den Start gegangen, um in die Lücke zu stoßen, die der Rückzug vieler schiffsfinanzierender Banken gelassen hatte.

»Wir sehen mehr Projekte als je zuvor«

Erlend Sommerfelt Hauge, Mitbegründer und Mitgeschäftsführer von Oceanis: »Wir sehen mehr Projekte als je zuvor, die eine Finanzierung suchen, und der Teufel steckt im Detail. Kreditgeber haben unterschiedliche Präferenzen und Fähigkeiten, und der wettbewerbsfähigste Kreditgeber für jedes Projekt variiert zusammen mit den Projektdetails. Jedes Projekt erhält in der Regel mindestens zwei indikative Angebote, aber bei der Ermittlung von Darlehensoptionen legen wir stets Wert auf Präzision und Qualität statt auf Quantität.« Man stehe wöchentlich oder täglich im Dialog mit den aktivsten Kreditgebern auf der Plattform und achte genau auf deren Kreditvergabebereitschaf.

Der von Oceanis auf den Markt gebrachte, auf Algorithmen basierende Kreditprognosedienst Pythia soll dabei die Wahrscheinlichkeit einer Finanzierung für ein bestimmtes Projekt genau vorhersagen und Ratschläge zu den Schritten geben, die erforderlich sind, um das Projekt rentabel zu machen. »Wir werden weitere Dienste hinzufügen, um oceanis zu einer wertvollen Drehscheibe für die unter Druck stehenden Finanzchefs der Schifffahrt und die Kapitalgeber zu machen«, sagt Mitbegründer und Geschäftsführer Dennis Nagel.