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Der Antriebshersteller MAN Energy Solutions bereitet seine Motoren für den klimaneutralen Betrieb vor. Mit dem »Lifecycle-Upgrade« ist es nun möglich, ältere Modelle effizienter und emissionsärmer zu machen.[ds_preview]

Dafür bietet MAN PrimeServ, die After-Sales Marke von MAN Energy Solutions, Kunden die Möglichkeit, ältere Schiffs- und Kraftwerksmotoren des Typs MAN 48/60 auf einen modernen MAN 51/60 umzurüsten und stellt somit »die Anschlussfähigkeit bereits im Betrieb befindlicher älterer Motoren für einen zukünftigen klimaneutralen Betrieb sicher«, teilt das Unternehmen mit.

Mit Abschluss des Retrofits ist der umgerüstete Motor auf dem technischen Stand eines neugebauten MAN 51/60 und erzielt laut MAN bereits signifikante Einsparungen bei Kraftstoffverbrauch, CO2- und Schadstoffemissionen sowie eine Steigerung der Zuverlässigkeit. In einem weiteren Schritt kann der Motor aufwandsarm für den Betrieb mit synthetischen Kraftstoffen ertüchtigt werden, heißt es weiter.

»Mit unserem Lifecycle-Upgrade bieten wir Kunden die Chance, ihren alten Motor nicht nur komplett zu überholen, sondern gleichzeitig auf den modernsten Motorentyp umzurüsten«, sagt Stefan Eefting, Senior Vice President und Head of MAN PrimeServ Germany. »Mit dem Upgrade bereiten wir die Motoren zugleich auf den zukünftigen Betrieb mit klimaneutralen Kraftstoffen vor ohne direkt den Kraftstoff umstellen zu müssen. Denn der Motorentyp 51/60 ermöglicht im nächsten Schritt die weitere Umrüstung auf alternative Kraftstoffe und ist somit eine zukunftssichere Investition.«

Vom MAN 48/60 zum modernen 51/60

Für ein Lifecycle-Upgrade eignen sich vor allem bereits im Betrieb befindliche MAN-Motoren des Typs 48/60 (Variante A oder B) mit einer Betriebsstundenzahl von mehr als 80.000 Stunden. Nach dem Upgrade ist der Motor laut MAN so zuverlässig wie ein neuer Motor des Typs MAN 51/60. Die weitere Umrüstung in der Zukunft auf zum Beispiel Dual-Fuel-Betrieb sei ohne großen Aufwand und flexibel möglich, da im Zuge des Lifecycle-Upgrades bereits 80% der erforderlichen Anpassungen durchgeführt wurden.

»Je nach Ausführung des Motors, ob L oder V, und der Zahl der Zylinder kann ein Lifecycle-Upgrade innerhalb von 25 bis 45 Tagen durchgeführt werden und das ist nur circa 30% länger als die Dauer einer Großwartung. Aufgrund der Kraftstoff- und Schmierölersparnis durch die Modernisierung und der Eliminierung von ›Aging-Effekten‹ rechnen wir bei unseren Kunden mit einem Return-on-Investment innerhalb von 1,5 bis 4 Jahren«, fügt Marcel Lodder, Sales Manager bei MAN PrimeServ und Initiator des Lifecycle-Upgrade-Konzepts, hinzu.

Berechnungen zu einem beispielhaften Business Case hätten ergeben, dass bei der Umrüstung eines 9L48/60 auf einen 9L51/60 bei einer jährlichen Betriebsdauer von 6.000 Stunden unter Volllast rund 500 t Kraftstoff und 25 t Schmieröl im Jahr eingespart werden können und somit eine signifikante Verbesserung der Effizienz erzielt wird.

Erstes Lifecycle-Upgrade bereits erfolgreich

MAN PrimeServ hat bereits das erste Lifecycle-Upgrade für einen südeuropäischen Kunden erfolgreich durchgeführt und einen Kraftwerksmotor des Typs MAN 18V48/60A mit über 100.000 Betriebsstunden in einen modernen MAN 18V51/60 umgerüstet. Bis zum Frühjahr 2023 wird MAN für denselben Kunden fünf weitere Lifecycle-Upgrades umsetzen. Zudem hat kürzlich ein weiterer Kunde für ein Kraftwerk auf einer karibischen Insel ein Lifecycle-Upgrade eines MAN 9L48/60A auf einen 9L51/60 in Auftrag gegeben, teilt der Hersteller mit.