Die Kosten für langfristige Seefrachtraten nach Australasien zeigen enorme Anstiege, wobei alle Hauptrouten mehr als doppelt so teuer sind wie zu diesem Zeitpunkt im letzten Jahr.[ds_preview]
Die Erhöhungen seit Juli 2019 drohen laut Peter Sand, Chefanalyst von Xeneta, »die Rekordbücher der Branche neu zu schreiben«. »Der globale Markt für die Containerschifffahrt läuft auf Hochtouren, sehr zum Leidwesen der Verlader und zur Steigerung der enormen Gewinne der führenden Reedereien«, kommentiert er. »Nirgendwo wird dies deutlicher als bei den Hauptverkehren – von China, Südostasien und Nordeuropa – nach Australien und Neuseeland.«
Die Daten von Xeneta zeigen eine Stabilisierung der durchschnittlichen Raten für langfristige Verträge in den letzten Monaten. Das heißt aber auch, dass sie ältere Verträge ersetzen, die auf einem einem viel niedrigeren Niveau lagen und der Durchschnitt für alle gültigen Verträge für viele ohnehin schon stark belastete Verlader »durch die Decke« gegangen ist.
Demnach liegen die Raten trotz sinkenden Einfuhrmengen in den ersten fünf Monaten des Jahres – ein Rückgang um 7,6 % nach Australien und 13,5 % nach Neuseeland – auf Rekordniveau. Der größte Handel in die Region, aus dem Fernen Osten, verdeutlicht dies, da der durchschnittliche langfristige Kurs am 1. Juli bei 7.600 $ pro FEU lag. »Das ist mehr als das Doppelte des Wertes vom Juli 2021 und ein enormer Anstieg von 375 % gegenüber Juli 2019.
Der größte prozentuale Anstieg ist jedoch bei Verträgen aus Südostasien zu verzeichnen, die seit Sommer 2019 um mehr als 420 % gestiegen sind (derzeit 7.800 $ pro FEU, ein Anstieg um 6.300 $ in den letzten drei Jahren). Allein im letzten Jahr ist der Durchschnitt für langfristige Verträge um fast 5.000 $ pro FEU gestiegen (von 2.900 $ pro FEU im Juli 2021), was diesen Korridor zum dem mit dem größten jährlichen Anstieg macht.
Die langfristigen Raten aus Nordeuropa schließlich sind die teuersten unter den Hauptverkehren – und die einzigen, die über 8.000 $ pro FEU liegen – und sind seit Juli letzten Jahres um 160 % gestiegen. Und das, obwohl das Volumen in den ersten fünf Monaten des Jahres 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 4,2 % gesunken ist.
»Es ist ein hartes Geschäft, und nach dem, was wir hier sehen können, besonders für die Verlader, die diese wichtigen australischen Märkte im Visier haben«, sagt Sand. Aus den Daten von Xeneta geht hervor, dass in den ersten fünf Monaten des Jahres 41 % der gesamten Containereinfuhren nach Australien aus China und 20 % aus Südostasien kamen. Die entsprechenden Zahlen für die beiden Korridore nach Neuseeland liegen bei 22 % und 13 %.