Das erste Schiff mit Getreide hat heute den ukrainischen Hafen von Odessa verlassen. Weitere sollen folgen.
Erstmals seit Monaten ist ein Schiff mit ukrainischem Getreide für den Weltmarkt aus dem Hafen von Odessa ausgelaufen. Es handelt sich nach Angaben des türkischen Verteidigungsministeriums um den Bulker »Razoni«. Das unter der Flagge von Sierra Leone fahrende Schiff soll mit einer Ladung von 26.000 t an Mais Kurs auf den Libanon nehmen.
Am 22. Juli hatten die Ukraine und Russland sich auf ein von der Türkei und den Vereinten Nationen vermitteltes Abkommen zum Getreide-Export geeinigt. Beide Kriegsparteien verpflichten sich darin, sichere Korridore für die Frachtschiffe auf dem Schwarzen Meer zu respektieren und auf militärische Aktivitäten zu verzichten. Insgesamt warten Schätzungen zufolge 25 Mio. t Getreide auf die Ausfuhr.
Koordiniert werden die Transporte von dem am vergangenen Mittwoch in Istanbul eröffneten Koordinationszentrum für den Getreideexport. Vertreter der Ukraine und Russlands sowie der Türkei und der Vereinten Nationen sollen von dort aus künftig gemeinsam die sichere Durchfahrt ukrainischer Frachtschiffe auf den festgelegten Routen überwachen. Die Schiffe sollen außerdem in Istanbul bei ihrer Ankunft und Abfahrt inspiziert werden, um heimliche Waffenlieferungen zu verhindern.
Die Ukraine zählt zu den weltgrößten Exporteuren von Weizen und anderem Getreide. Die Exportblockade trifft insbesondere ärmere Länder vor allem in Afrika, die stark von Importen aus Russland und der Ukraine abhängig sind.
.@antonioguterres warmly welcomes the departure of the M/V Razoni, the first commercial ship leaving Ukraine’s port of Odesa since 26 February 2022. Ensuring that existing grain and foodstuffs can move to global markets is a humanitarian imperative. 👇👇👇https://t.co/YxCjl7XSvk pic.twitter.com/oy65FURNn4
— UN Spokesperson (@UN_Spokesperson) August 1, 2022